Die verwirrenden Fittinge

Die einzelnen Fittinge für die Poolinstallation

Die meisten Komponenten rund um den neuen Pool sind ja relativ einfach zu identifizieren, nur die verflixten Fittinge tragen keine Namensschildchen. Bei der Bestellung Ihres Beckens bei 123pool erhalten Sie einen detaillierten und ganz individuellen Installationsplan, auf dem eigentlich jedes einzelne Fitting an der passenden Stelle abgebildet ist. Eigentlich … denn der Installationsplan ist bei der Installation meist irgendwo, nur nicht im Technikhaus und vor Ihnen liegt ein ganzer Karton mit lauter ähnlich aussehenden grauen Geheimnissen.

Wir versuchen mit diesem Beitrag mal, die wichtigsten Fittinge und ihren Einsatz im einzelnen vorzustellen:

Flex-Rohr Ø 50 mm / 25 m-Ring

Für die Verrohrungsleitungen, die im Erdreich zwischen Pool und Filterhaus liegen, empfehlen wir das Flex-Rohr. Es ist unglaublich stabil, kann direkt in der Hinterfüllung verlegt werden und hat einen großen Vorteil: Es gibt keine Muffen – außer die Entferung Pool/Filter beträgt mehr als 25 m.

2-Wege-Kugelhahn

Der Kugelhahn ist so ziemlich das wichtigste Fitting. Er regelt den Durchfluss sowohl auf der Druck- als auch auf der Saugseite. Liegt der Griff in seiner Längsrichtung, ist der Durchfluss offen. Schön ist es, wenn bei der fertigen Installation alle Griffe in der gleichen Richtung liegen und somit in die gleiche Richtung geöffnet oder geschlossen werden. Links und rechts wird Flex- oder starres PVC-Rohr direkt in die Klebemuffe eingeklebt.

Rückschlagventil

Das Rückschlagventil regelt ebenfalls den Durchfluss, aber ohne dass man darauf Einfluss nehmen kann. Deshalb wird es im Bypass nur für den Rücklauf eingesetzt. Wichtig: man muss die Fließrichtung beachten; dafür ist extra ein kleiner Pfeil außen eingeprägt.

Steht die Filteranlage deutlich höher als der Wasserspiegel, wird vor dem Eingang in die Filterpumpe ein RSV installiert um zu verhindern, dass die Wassersäule bei jedem Ausschalten der Filterpumpe abreißt. Bitte bringen Sie das RSV keinesfalls direkt am Becken unter dem Skimmer bzw. der Bodendüse an. Ab und zu muss es mal gereinigt werden … wenn’s eingebaut ist, gibt das großen Ärger.

Winkel 90°/45°

Will man um die Ecke, ist der Winkel das geeignete Fitting. Winkel gibt es in 90° und 45°. Vom Standard-Winkel mit beidseitigem Klebeanschluss gibt es noch viele Variationen: Ist wenig Platz vorhanden, eignet sich der Innen-/Außen-Winkel perfekt. Er wird auf der einen Seite versenkt und spart damit gute 3 cm. Eine weitere Variation ist der Winkel mit Klebeanschluss hüben und 1 1/2″ Außengewinde drüben; den gibt’s auch mit Innengewinde.

Aber Achtung: Ein Winkel nimmt durch seinen Widerstand soviel Fließgeschwindigkeit weg, wie 5 Meter Rohr! Deshalb sollten Winkel wirklich nur da eingesetzt werden, wo es nötig ist.

Bogen 90°

Genauso wie der Winkel führt der Boden um die Ecke, allerdings mit deutlich weniger Widerstand. Sind also viele Ecken in der Verrohrung zu bewältigen, sollten anstatt Winkeln besser Bögen eingesetzt werden.

T-Stück 90°/45°

T-Stücke werden zur Installation von Bypässen für die Desinfektion oder Poolheizung auf der Druckleitung eingesetzt und bilden jeweils den Abzweig zum oder vom Bypass. Weiterhin werden sie eingebaut, wo sich die Druckleitung auf die einzelnen Einlaufdüsen aufteilt. Da meist zwei Saugleitungen vom Becken kommen, die Filterpumpe jedoch nur einen Eingang hat, bildet das T-Stück die Verjüngung auf eine Leitung.

Wenn es um einen hohen Durchfluss geht, zum Beispiel beim Einbau einer Schwalldusche, die von der Druckleitung versorgt wird, eignet sich das 45° T-Stück besser als das 90° T-Stück.

Kreuzstück

Kommen vom Becken drei Saugleitungen, die auf eine Leitung verjüngt werden müssen, wird das Kreuzstück eingesetzt.

Für spezielle Anwendungen, z. B. den Einbau von Sonden oder Entleerungen und Entlüftungen, gibt es auch T-Stücke mit kleinerem Durchmesser des T-Anschlusses. Schauen Sie sich immer wieder den Installationsplan an, hier sind die Fittinge an der jeweiligen Stelle genau abgebildet.

Übergangsmuffennippel 1 1/2″ oder 2″ AG

Er heißt wirklich so. Diese Übergangsmuffe wird überall da eingesetzt, wo die Verbindung von Gewinde auf Verrohrung gewechselt wird. So z. B. vom Mehrwegeventil in Richtung Druck- oder Kanalleitung, vom Skimmeranschluss zur Verrohrung oder von der Verrohrung zur Saugseite der Filterpumpe (natürlich nur bei Pumpen mit 1 1/2″ oder 2″ IG). Auch manche Bodensaugdüsen verfügen über ein Innengewinde.

Übergangsmuffennippel 1 1/2″ oder 2″ IG

Das kleine Brüderchen der Übergangsmuffe mit Außengewinde hat statt Außen- ein Innengewinde.

Verschraubungen

Verschraubungen sind ganz prima als immer wieder lösbare Verbindung einzusetzen. Aber bitte nie im Erdreich einsetzen, nur dort, wo Sie über der Erdoberfläche sind. Sie kommen ebenfalls in vielen Variationen daher; mit beidseitigem Klebeanschluss, mit einseitigem Innen- oder Außengewinde.

Damit im Herbst alle Leitungen entleert werden können, setzt man die Verschraubung mit Außengewinde z. B. generell zur Verbindung des Mehrwegeventils zur Druck- und Kanalleitung ein. Ebenso wird sie zum Anschluss der Druckleitung an bestimmte Filterpumpen (z. B. SPECK BADU TOP II)  eingesetzt.

Alerdings wohnt auch Kugelhähnen quasi eine Verschraubung inne; doppelt muss man nicht verschrauben.

Druckschlauchtüllen

Soll ein Übergang geschaffen werden von der 50 mm-Verrohrung auf einen Schlauch, z. B. für die Abwasserleitung vom Mehrwegeventil, bedient man sich der Druckschlauchtüllen, die es in verschiedenen Durchmessern gibt. Am gebräuchlichsten ist der 38 mm-Schwimmschlauch, dazu passt dann die Druckschlauchtülle mit 50 mm Klebeanschluss/38 mm.

Oftmals werden auch Solaranlagen mit 38 mm Solarschlauch angeschlossen; hierfür schafft die Druckschlauchtülle ebenfalls den Übergang.

Reduzierungen

Wie es der Name schon verrät, kann man mit Reduzierungen von großen auf kleinere Durchmesser reduzieren. Die Reduzierungen können direkt in andere Fittinge eingeklebt werden, um direkt im Anschluss mit dem kleineren Durchmesser weiterzuarbeiten.

Uffbasse: Sehen Sie sich die Reduzierung lieber zweimal an; sie hat innen einen Anschlag, damit das einzuklebende Rohr nicht zu tief in das Fitting rutscht. Verkehrt herum eingeklebt passt das Rohr nicht mehr rein, also lieber mal vorher probieren und dann nicht mehr verdrehen.

Muffe

Die schnöde Muffe verbindet einfach zwei Rohrstücke oder schafft in Verbindung mit einer Reduzierung Übergänge von groß auf klein – oder umgedreht.

Für einige Montagen von Unterwasserscheinwerfern werden ganz minikleine Muffen mit 25 mm Durchmesser für die Verbindung von der Beckendurchführung zum Kabelschutzrohr benötigt. Diese Installation gibt immer wieder Rätsel auf, ist aber ganz einfach: Die Durchführung hat einen Durchmesser von 50 mm; zuerst wird eine Reduzierung 50 auf 25 mm eingeklebt, dann die kleine 25er Muffe und daran das Kabelschutzrohr.

Kleben und Schrauben

Alle Klebeanschlüsse und Rohre werden mit Tangit oder Griffon-Kleber verklebt – richtiger kalt verschweißt. Dazu wird jeweils die zu verklebende Außen- und die Innenseite gründlich mit dem Reiniger und einem Baumwollläppchen abgewischt, beide Seiten richtig gut mit Kleber bestrichen und die Teile mit nur ganz leichter Drehung zusammengefügt. Je nach Außentemperatur ist die Lösungs- und Kaltverschweißphase relativ kurz, man sollte aber die Klebestelle die nächsten Stunden nicht mehr belasten und auch erst nach 24 Stunden dem Wasserdruck aussetzen.

Schaubgewinde ohne Dichtung werden mit Teflonband eingedichtet; nicht zuviel, nicht zu wenig – ein bisschen nach Gefühl und Gewindegröße – so ca. 5 Lagen. Ist eine Dichtung vorhanden, das Gewinde bitte nur so fest einschrauben, dass die Dichtung am Leben bleibt – nach fest kommt ab.

Die Fertigstellung

So eine Technikinstallation ist ein bisschen wie Kreuzworträtsel lösen … besser mit Bleistift schreiben … also zuerst alle Komponenten nur trocken zusammenfügen. Dann nochmal in Ruhe drüberschauen, mit dem Installationsplan vergleichen und erst dann der Reihe nach alle Übergänge verkleben. Wenn Sie sich unsicher sind (und Ihren Pool von uns haben), können Sie uns auch ein Foto der Installation zuschicken. Wir schauen gerne nochmal drüber und geben Ihnen das GO, wenn alles passt.

Sie sehen, alles kein Hexenwerk und mit etwas handwerklichem Geschick gut zu bewältigen. Leider gibt es auch Handwerker, die lieber fünfmal fragen, anstatt einmal nachzudenken … aber das schaffen wir auch.

Bleiben Sie uns gewogen.

2019-08-22T22:04:49+02:00

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