Von Spezialisten, Nachbarn und anderen Pool-Experten

Täglich beraten wir Kunden, die sich den Traum vom eigenen Pool erfüllen wollen. Die meisten planen, ihren Pool selbst zu bauen und zu installieren; manche möchten das Projekt jedoch mit einem oder mehreren Handwerkern ausführen lassen. Zu diesem Blogthema haben uns verschiedene Gespräche aus der vergangenen Woche inspiriert; wie so oft also auch ein aktueller Anlass, zu dem es offensichtlich noch viel Klärungsbedarf gibt.

Vor der Anschaffung des Pools steht oft die intensive Recherche im Internet, der Besuch bei einigen Poolhändlern sowie die Besprechung mit Gartenbauern/-architekten, Bauunternehmern, Freunden, Nachbarn. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist der zukünftige Poolbesitzer zu Tode beraten und weiß überhaupt nicht mehr, was er will bzw. was eigentlich stimmt … und dann kommt er zu uns.

Unser erstes Ziel ist, herauszufinden welche Vorstellungen und Gegebenheiten die Kunden haben. Das hilft uns, den optimalen Pool zu finden. Meist müssen wir schon in dieser Phase einige “Zähne ziehen” und hören sehr oft, dass jeder bisher etwas anderes gesagt habe. Viele Stimmen – viele Meinungen. Nur sehen wir unseren Job nicht darin, dem Kunden die x-te Meinung aufzutischen, sondern zu erklären, warum gewisse Dinge sein müssen, nicht sein müssen oder einfach nicht funktionieren werden. Dabei spielen einige Gesetze der Physik eine große Rolle, Regeln der Baukunst,  technische Voraussetzungen oder einfache praktische Erfahrungen.

Leider stellen wir oft fest, dass viele selbsternannte Pool-Experten und -Spezialisten für wenig Ahnung verflixt viel Meinung haben.

… zum Thema Pooleinbau

Wenn Sie Ihren Traumpool gefunden haben, sprechen wir schon im Beratungsgespräch über den Einbau. Jedes Becken hat dabei seine ganz eigene Anforderung an Fundament und Hinterfüllung. Je nach Material, Hersteller, Konstruktion können diese Einbaumethoden erheblich voneinander abweichen. Alle Einbauvorschriften erhalten Sie von uns natürlich in schriftlicher Form, dazu noch viele weitere Informationen, Details, Fotoserien vom Einbau und von der Montage. Mit diesen Unterlagen bewaffnet schaffen Sie den Einbau und die Installation Ihres Beckens wirklich problemlos.

… doch jetzt kommen sie, die Nachbarn, die Pool-Experten, selbsternannte Pool-Spezialisten, die Gutmeiner, die Ich-hab-Gehörts und garantiert einige Das-würde-ich-so-nie-machen-Macher. So mancher mag ja mit seinen Empfehlungen richtig liegen; aber für ein ganz anderes Beckensystem. Was für das eine System passt, ist für ein anderes noch lange nicht richtig.

Vergleichen Sie es doch mal mit den Autos: Sie kaufen einen PKW-Diesel, Ihr Nachbar fährt ein Auto mit Benzinmotor. Würden Sie jetzt nur auf seine Aussage hin, wenn sein Auto mit Benzin laufe, gilt das ja wohl für alle Autos, ebenfalls Benzin tanken? Na sehn’Se … so ist das auch bei den Pools.

Verlassen Sie sich doch einfach darauf, dass der Hersteller eines Fertigbeckens am besten weiß, wie sein Produkt eingebaut wird. Und denken Sie bitte daran, dass nur der Hersteller die Garantie für sein Produkt – bei Beachtung seiner Anleitung – übernimmt. Für die Meinung von anderen werden Sie keine Garantie erhalten, wenn dann doch etwas schiefgeht. Wenn die Anleitung für Sie nicht ganz eindeutig ist, fragen Sie bei uns gerne nach. Wenn Sie eine ganz andere Einbaumethode vorziehen, unseren Segen für Basteln, Heimwerken und Testen wünschen – den werden wir Ihnen definitiv nicht geben.

Ein schönes Beispiel sind die selbsttragenden GFK-Pools von GA PISCINES. Diese Becken werden komplett im Erdreich eingebaut. Auf dem Boden der Baugrube wird zuerst ein Geotextil-Vlies verlegt, darauf eine 10 cm starke Schicht aus Schotter, Körnung 8/16, nicht verdichten. Jetzt wird das Becken eingesetzt und mit Schotter 20/40 hinterfüllt, wobei parallel zur Hinterfüllung das Becken mit Wasser gefüllt wird. Um den Beckenkopf wird ein Ringanker von ca. 20 x 30 cm betoniert.

Klingt doch ganz einfach; aber spätestens dann nicht mehr, wenn der Nachbar, ein Spezialist, ein Experte oder bestimmte Berufsgruppen (die wir hier nicht näher definieren wollen) lesen. Warum das Vlies nicht auf den Schotter kommt, wieso den Boden nicht abrütteln, vielleicht ja nur ganz leicht? Weshalb gleichzeitig mit Wasser füllen? Kein Rollkies? Und den Schotter so grob … das hätte man ja noch nie nicht nirgendwo gesehen. Warum geht Sand nicht als Hinterfüllung; im Fernsehen habe ich gesehen … NEIN, kein Sand, das sind Becken aus Polen, die halten eh nicht lange und müssen bald wieder raus. Die Hersteller empfehlen deshalb Sand, weil das Becken so wenigstens nach 2 – 3 Jahren wieder einfach auszubauen ist.

Glücklicherweise mussten wir in den letzten Jahren nur bei sehr wenigen Kunden (genau 4) miterleben, dass der Einbau richtig daneben ging – aber in wirklich allen Fällen hat man sich nicht an die Vorgaben der Hersteller gehalten.

  • Hinterfüllung beim GFK-Pool ohne gleichzeitige Wasserfüllung in zwei Fällen (gleicher Beruf) – Beckenwände verformen sich nach innen. Unser Rat: Hinterfüllung raus, Wasser rein und gleichzeitig neu hinterfüllen
  • Hinterfüllung beim PP-Pool anstatt mit Beton wie vorgeschrieben mit einem modernen Styroporkügelchenzement und wieder ohne parallel mit Wasser zu füllen – Beckenwände verformen sich massiv nach innen. Unser Rat: siehe oben
  • Treppenstufen biegen sich beim PP-Pool durch fehlende Betonunterfüllung unter der Treppe – Becken wird undicht. Unser Rat: der Experte, der das Becken eingebaut hat, soll die Kosten für die Reparatur übernehmen. Die Treppe wurde durch Werksmonteure repariert und gleichzeitig die Treppe neu betoniert.

Richtig ist also: Wer das Becken herstellt wird schon am besten wissen, wie es eingebaut wird. Wer bessere Ideen und Ratschläge hat, möge dafür auch die Garantie übernehmen.

Unser Rat: Lassen Sie sich nicht verunsichern – wir wissen, was wir tun bzw. Ihnen raten und übernehmen dafür ebenfalls die Verantwortung Ihnen gegenüber.

… zum Thema Abdeckungen

Wünscht der Kunde eine Rollladenabdeckung ist er doch überrascht, dass diese in unseren Breiten nicht als Winterabdeckung geeignet ist. Aber der Verkäufer bei XY hat doch gesagt … Denken Sie doch einfach mit: im Herbst wird der Wasserspiegel abgesenkt, damit die Leitungen wasserfrei sind. Dann verjüngt sich entweder die Beckenwand oder die Treppe schaut heraus. Wie soll denn der Rollladen dann komplett auf dem Wasserspiegel aufliegen. Frost könnte zudem die Lamellen beschädigen. Damit im Winter kein Algenwachstum stattfinden kann, muss das Becken lichtdicht abgedeckt sein; das schafft ein Rollladen nicht, die Folge ist ein komplett grün veralgtes Becken im Frühling – und die Rollounterseite ist auch versaut.

Richtig ist also: Im Sommer ist eine Rollladenabdeckung perfekt. Sie sieht sehr schön aus, ist (bei guten Herstellern) absolut kindersicher, funktioniert bequem elektrisch; aber für den Winter benötigt man eine geeignete Winterabdeckung.

Manch ein Kunde möchte seinen neuen Pool gar nicht abdecken. Auch das ist möglich, aber nicht sinnvoll. Zum einen ist der Schmutzeintrag wesentlich höher … wen das nicht stört, braucht nicht abzudecken; zum anderen ist der Wärmeverlust sehr hoch (etwa 86 % der Wärme entschwindet über die Oberfläche) … wen das auch nicht stört, braucht ebenfalls nicht abzudecken. Über das Thema Sicherheit braucht man sich beim nicht abgedeckten Pool ebenfalls keine Gedanken zu machen.

Richtig ist also: Man sollte den Pool abdecken, muss aber nicht.

… zum Thema Poolheizung

Ein weites Feld – und viel Raum für viele Meinungen. Vorab zur allgemeinen Information: die Anschaffungskosten einer (guten) Solarabsorberanlage und einer (vernünftigen) Wärmepumpe liegen in etwa gleich zwischen 2.000 – 3.000 Euro. Wer genügend Platz in Poolnähe hat, ist sicher mit einer Solaranlage gut beraten; wenn dies nicht gegeben ist, wäre eine Wärmepumpe die richtige Wahl. Nun wird immer wieder gefragt, welche Wassertemperatur denn mit einer Solaranlage erzielt werden kann. Wir sind keine Wetterfrösche und können dazu keine genauen Angaben machen. In einem schönen Sommer erreichen Sie locker auch über längere Zeit +30 °C, in einem verregneten Sommer halt nicht.

Über den Energieverbrauch einer Wärmepumpe ranken sich aber die wildesten Mythen und eine exakte Angabe über die Kosten kann Ihnen niemand geben. Zu viele Parameter beeinflussen die Leistung. Die Außentemperatur, die gewünschte Wassertemperatur, das Badeverhalten, die Abdeckung. Vergleichen Sie doch am besten das Heizverhalten im Haus. Wer +24 °C Raumtemperatur braucht, immer ein Fenster sperrangelweit geöffnet hat, in einem schlecht gedämmten Haus lebt und die Heizungsanlage ist auch schon in die Jahre gekommen; der braucht sich über hohe Energiekosten nicht zu wundern. Übertragen auf den Pool wirken sich eine moderne und leistungsfähige Wärmepumpe, eine gute Abdeckung gepaart mit moderater Wassertemperatur natürlich positiv auf den Energiebedarf aus. Ein realistischer Wert liegt beim Einsatz einer Wärmepumpe für die komplette Poolsaison zwischen 350 und 500 Euro.

Richtig ist also: Man kann den Pool heizen, muss aber nicht. Solarheizungen sind nicht das Non plus Ultra, Wärmepumpen kosten kein Vermögen. Optimal ist eine vernünftige Anpassung an die vorhandenen Gegebenheiten und Kundenwünsche.

… zum Thema Pool-Roboter

O-Ton Kunde: Des glaab isch erst, wenn ischs sääi, dass der die Wenn nuffgeht
(Untertitel: Dass ein Roboter auch die Beckenwände reinigt, möchte ich gerne zuerst mit eigenen Augen sehen)

Es gibt viele unterschiedliche Beckenformen und -materialien; und es gibt viele unterschiedliche Reinigungsroboter. Manche eignen sich für PP-Fertigbecken, andere sind optimal für GFK-Becken mit vielen Absätzen, Treppen und Winkeln. Bevor wir einen Pool-Roboter empfehlen, haben wir ihn getestet und wissen um seine Stärken und Schwächen. Und in unseren Musterbecken können Sie sich mit eigenen Augen davon überzeugen.

Richtig ist also: Pool-Reinigungsroboter funktionieren gut, wenn sie optimal zum Becken passen. Man kann seinen Pool natürlich auch von Hand absaugen/reinigen – das überlassen wir Ihnen.

… zum Thema Gegenstromanlage

Gnädige Frau, ein Pool ohne Gegenstromanlage ist ja wie eine Auto ohne Klimaanlage, wer kauft denn noch sowas?

Ist das wirklich so? Wer sportlich Schwimmen möchte, ist sicher mit einer Gegenstromanlage gut beraten. Eine gute und kraftvolle Anlage kostet ab 3.000 Euro, eine Turbinenanlage für Triathleten beginnt bei ca. 10.000 Euro. Für alle Genießer, Wasserballspieler, Planscher … Sie brauchen keine.

Richtig ist also: Eine Gegenstromanlage ist nice-to-have, nicht billig und für Olympiateilnehmer unverzichtbar.

… zum Thema Desinfektion

Wasserdesinfektion muss sein, daran führt kein Weg vorbei. Zu hoch wäre die Gefahr von Krankheiten, die durch verkeimtes Wasser entstehen. Außerdem soll das Poolwasser optisch sauber und glasklar sein, sonst hätte man viel Geld sparen können und sich einen Teich gebaut.

Auch dieses Thema ist ein sehr weites Feld, das wir in der Regel ganz individuell auf den Kunden abgestimmt behandeln. Wir möchten nur hier das Thema Salzelektrolyse kurz anschneiden, bei dem sich meist Nachbarn zu Wort melden, die davon ja gar nichts halten, weil davon der ganze Pool systematisch zerstört wird und das Salzwasser gar zu eklig schmeckt.

Tatsächlich ist der Wassergeschmack ein heikles Thema. Nur soviel vorab: Chlorwasser schmeckt auch nicht. Unser favorisiertes Elektrolysegerät (SALT RELAX PRO von BAYROL) arbeitet mit einem Salzgehalt von ca. 0,15 %. Bitte testen Sie selbst: Man nehme 1 Liter Wasser und 1,5 Gramm Salz – schmeckt? Na prima, dann wäre das etwas für Sie. Dieses Gerät ist modular aufgebaut und lässt sich mit der Zeit immer wieder neuen Anforderungen anpassen. Wer die Anlage mit dem Smartphone steuern möchte – es gibt auch ein WiFi-Modul. Der niedrige Salzgehalt wird möglich, da dieses Gerät zusätzlich mit Hydrolyse arbeitet. Dabei entstehen weitere starke Desinfektionsmittel wie z. B. Ozon. Sinnvoll ist das Modul pH, das den pH-Wert optimal und stabil regelt.

Richtig ist also: Poolwasser kann man trinken, muss man aber nicht. Die Salzelektrolyse ist derzeit die einfachste und sicherste Methode der Pooldesinfektion. Ein Salzgehalt von 0,15 % ist weniger aggressiv gegen Pool- und Technikmaterialien und die Haut als falsche Chlor- und pH-Werte. Und Salz ist einfach gut für die Haut.

… und es gäbe noch viele weitere Themen

Damit ist das Thema aber noch längst nicht beendet. Ein Bodenablauf? Unser Nachbar hat auch keinen und er hat gesagt … Nur ein Scheinwerfer im 6-Meter-Pool? Der andere Händler sagt … Also uns wurde eine Frequenzmodulierte Pumpe empfohlen und Glas, auf jeden Fall Glas … Bekannte haben auch ein Becken aus Polen … Ich habe gehört, dass weiße Becken schnell vergilben … GFK bekommt doch immer Osmose …

All diese Fragen, Weisheiten, Meinungen können wir gerne diskutieren. Wir haben sogar ein GFK-Fertigbecken aufgeschnitten, um Ihnen zu zeigen, wie das Innenleben von Billig-Pools aussieht. Seit über 30 Jahren beschäftigen wir uns mit Pools; mittlerweile haben wir privat den fünften Pool. Seit über 15 Jahren verkaufen wir Swimmingpools und Zubehör. In diesen Jahren arbeiten wir ganz eng mit unseren Herstellern zusammen und nehmen regelmäßig an Schulungen und Weiterbildungen teil.

Gewappnet mit so viel Fachwissen brauchen wir wenig Meinung – verlassen Sie sich einfach auf uns, unser Team und unsere Hersteller, dann gelingt Ihr Traum vom Pool ganz sicher. Nehmen Sie sich die Zeit und besuchen Sie unsere Ausstellung, eine der größten für Fertigbecken in Deutschland, und lassen sich ausführlich beraten. Der Kauf Ihres neuen Swimmingpools bei uns ist dann die beste Entscheidung, die Sie treffen können.

Bleiben Sie uns gewogen.

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und gerne auch Fragen im nachfolgenden Formular.

Herzlichst
Gabi Zingg

2022-03-19T15:04:49+01:00

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