GFK vs. Polypropylen – was issn besser?

Eine der meist gestellten Fragen bei der Anschaffung eines Swimmingpools bezieht sich auf den Unterschied zwischen GFK und PP. Das betrifft sowohl das Material als auch den Einbau, die Ausstattung und die Lieferung.

GFK = Glasfaser verstärkter Kunststoff

Dabei handelt es sich um ein Mehrschicht- oder Composit-Material, das aus Glasfasern (Matten oder feinen Einzelfasern) und verschiedenen Kunstharzen besteht.
Auf einer Negativ-Form werden viele einzelne Schichten aus den Materialien wie ein Baumkuchen aufgeschichtet, bis die gewünschte Materialstärke erreicht ist. GFK-Becken werden quasi aus der Form geboren. Deshalb sind auch keine Maß- oder Treppenänderungen möglich. Jedes Becken sieht exakt so aus, wie es die Form vorgibt.

Die Innenecken, Treppenstufen und Sitzbänke sind geschmeidig gerundet, es gibt keine Nähte. Aus statischen Gründen sind in die Beckenwände bei fast jedem Beckentyp Absätze eingearbeitet. Jeder Hersteller hat noch so seine Geheimnisse, Besonderheiten, Unterschiede, eigene Farbpalette und Einbauvorschriften, wobei aber alle von uns angebotenen GFK-Becken in Schotter bzw. Kies eingebaut werden können.

Unsere GFK-Becken werden bereits mit montierten oder montagefertigen Einbauteilen geliefert … wer will schon in sein neues Becken erstmal ein Loch schneiden. So sind die verschiedenen Düsen einlaminiert bzw. montiert, die Skimmerausschnitte sind inklusive Lochkranz vorbereitet. Ist eine Gegenstromanlage bestellt, so ist diese auch vormontiert bzw. die Ausschnitte eingearbeitet. Becken von GA und MdP werden auf Tiefladern mit Kran angeliefert.

PP – PolyPropylen = Kunststoff

PP ist ein thermoplastischer Kunststoff aus der Gruppe der Polyolefine. Ein Material, das eine vermutliche Lebensdauer von 450 Jahren hat, äußerst temperatur- und säurebeständig ist und dabei sogar lebensmittelecht sein kann.
Swimmingpools werden aus großen PP-Kunststoffplatten in verschiedenen Stärken und Farben, die zur gewünschten Größe verschweißt werden, produziert. Die Beckenwände sowie der obere Beckenabschluss sind perfekt gerade, weshalb sich dieses Material perfekt für Überlaufpools eignet. Da die Treppen oder Sitzbänke in den Beckenkörper eingeschweißt werden, können die Becken sehr individuell ausgestattet werden. Die individuelle Herstellung ermöglicht cm-genaue Größen oder Sonderformen. Für farbenfrohe Schwimmer können auch verschiedene Farben kombiniert werden.

Die Treppenkanten und Innenecken sind im perfekten rechten Winkel aufgebaut, die Stufenauftritte meist mit rutschfestem Material beschichtet und die inneren Schweißnähte sind sichtbar. Der Beckenkörper wird an der Außenseite durch angeschweißte Rippen aus stärkerem Matrial verschweißt.

Becken aus Polypropylen müssen grundsätzlich auf einem 20 cm starken Betonfundament mit einer Hinterfüllung aus Magerbeton eingebaut werden.

Unsere PP-Becken können in 6 und 8 mm Wandstärke in 7 Farben produziert werden; alle Nähte sind doppelt geschweißt, die Einbauteile sind montiert und die Beckenverrohrung ist bereits bis zum Beckenende angebracht. Das funktioniert nur bei PP-Becken, weil die Verrohrung in den Verstärkungsrippen gelagert ist. Außerdem bringen die Becken bereits die Baustahlarmierung für die seitliche Hinterfüllung sowie eine 30 mm starke Styrodurisolierung mit.

… und was ist mit Ceramic?

Entgegen landläufiger Meinung, dass Ceramic-Pools aus Ceramic bestehen, handelt es sich vielmehr um GFK-Becken mit einer feinen Ceramic-Schicht im Innern des Mehrschichtlaminates. Die Ceramicschicht verstärkt das GFK-Material und wirkt als Diffussions-Sperrschicht; damit soll Osmose komplett ausgeschlossen werden. In den vergangenen 15 Jahren hatten wir allerdings bei unseren drei guten Herstellern nicht einen einzigen Fall von Osmose.

Was ist besser – GFK oder PP?

Schwierig – wir vertreten die Auffassung, dass beide Materialien sich in nichts nachstehen. Es gibt hier ein paar Vorteile, da ein paar Nachteile.

So könnte Wasser in PP-Pools bis kurz vor kochend erhitzt werden – aber wer will das schon. Die Becken können in ganz individuellen Maßen oder Formen produziert werden – das ist tatsächlich ein sehr großer Vorteil dieses Materials. Polypropylen ist weicher als die Gelcoat-Oberfläche von GFK-Becken und es gibt sichtbare Schweißnähte – dafür ist das Material unseres Herstellers lebensmittelecht. Überlauf- oder Infinity-Becken funktionieren am besten in PP-Ausführung; die Becken brauchen aber jede Menge Beton.

GFK-Becken sind optisch schöner – aber das ist nur meine Meinung; Geschmackssache also. Weil alle Kanten so schön weich gerundet, geschmeidig sind. Und weil es Glitzer gibt – die einen sagen kitschig, mir gefällts; auch Geschmackssache. Sie können in Schotter/Kies eingebaut werden – das kann man wirklich gut selbst bewerkstelligen, ohne einen teuren Betonfachmann hinzuzuziehen; außerdem ist Schotter viel billiger als Beton.

Schauen Sie sich am besten beide Beckentypen an und entscheiden Sie selbst, welches Kriterium für Sie wichtig ist oder welches Becken Ihnen am besten gefällt. Fallen Sie aber nicht unbedingt auf den Preis herein. PP-Becken sind etwas günstiger als GFK-Becken … wenn nur da der Einbau in Beton nicht wäre. Am Ende der Einbauarbeiten liegen die Kosten für beide Variationen nahezu gleichauf.

Bleiben Sie uns gewogen – wir sind die Guten.

2019-02-20T12:12:30+01:00

4 Comments

  1. Erich Hochartz 10. August 2020 um 21:54 Uhr

    Hallo,
    ich bin auf der Suche nach einen kompletten vorinstallierten PP Überlaufpool in der Größenordnung
    ca. 6 x 3 mtr. Ich plane das mit sehr viel Eigenleistung zu realisieren. Haben Sie sowas in Ihrem Portfolio. Danke im voraus

    • 123pool 11. August 2020 um 14:50 Uhr

      Schauen Sie doch mal auf unserer Webseite unter diesem Link. Sie können das Becken in vielen möglichen Konfigurationen haben und dürfen den Einbau komplett selbst vornehmen; natürlich mit der passenden Anleitung von 123pool.

    • Alexandra Jung 18. September 2020 um 13:40 Uhr

      Entfällt die Garantie bei Selbstbau?
      MfG

      • 123pool 18. September 2020 um 15:19 Uhr

        Nein, die Garantie besteht natürlich auch beim Selbsteinbau – mann muss sich allerdings an die Montageanleitung des jeweiligen Herstellers halten.

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