Ist Grundwasser wirklich der Feind jedes Fertigbeckens?
Ja.
Grundwasser und sein Spießgeselle, das stauende Schichtenwasser.
Bei der Planung, einen eigenen Pool in den Garten zu bauen, stehen ganz viele Überlegungen weit oben auf der Projektagenda. Die Poolfarbe, mit oder ohne Gegenstromanlage, wieviele Scheinwerfer und selbige in bunt oder weiß, die Desinfektion mit Salz oder Chlor oder was gibt es noch, Poolroboter oder zwingen wir die Kinder zur Reinigung?
Nur selten befasst man sich in diesem Stadium mit den baulichen Gegebenheiten, außer man wohnt im Moor und hat beim Hausbau schon Bekanntschaft mit einer weißen Wanne gemacht oder ist sich des Grundwasserproblems aus anderen Gründen bewusst.
Dieser Tage erreichte uns eine Anfrage, ob wir garantieren könnten, dass ein Ceramicbecken von RHINO Pools bei drückendem Grundwasser nicht reiße. Nein, das können wir nicht garantieren, denn wenn das Grundwasser einen Fertigpool schikaniert, gibt es kein Halten mehr. Das betrifft alle Fertigbecken von allen Herstellern und genauso auch alle PP-Becken.
In der Regel werden Fertigbecken komplett befüllt überwintert, auch weil gerade im Winter der Grundwasserspiegel gerne steigt. Ähnlich verhält es sich mit dem stauenden Schichtenwasser, das auch gerne im Winter bis Frühling sein Unwesen treibt. Trotzdem ist dies eine grundsätzliche Schwachstelle von allen Fertigbecken.
Wenn Sie Ihren Pool langfristig planen wäre es perfekt, schon mal ein tiefes Loch zu graben und zu beobachten, was sich darin so tut. Die wenigsten können das allerdings umsetzen, das ist uns schon klar. Entweder fällt die Oma rein oder es sieht halt aus wie ein Matschloch. Aber wie soll man herausfinden, was so im Untergrund des Grundstücks vor sich geht. Bei einem neugebauten Haus ist es noch relativ einfach, dann kann man die Erfahrungen von der großen Baugrube für den Pool übernehmen.
Wird in Ihrer Gegend eher ohne Keller gebaut? Verdächtig. Fragen Sie mal beim Bauamt nach dem Grundwasserspiegel. Ist ein Bach in der Nähe? Auch verdächtig. Weisen Ihre Erdschichten auch wasserundurchlässige Tonschichten auf? Gibt es in Ihrer Gegend viele Frösche oder Störche? Wenn das alles nicht der Fall ist, haben Sie große Chancen auf ein sorgloses Poolleben.
Können Sie trotzdem einen Pool bauen?
Ja. Aber …
In allen Einbauanleitungen für Fertigbecken werden Sie früher oder später den Hinweis finden, dass “um etwaige Schäden zu vermeiden, der Einbau einer Drainage dringend vorgeschrieben ist”. Das ist auch gut so und die einzige Chance, verborgene Wasserschichten vom Beckenkörper fernzuhalten.
Liegt Ihr Grundstück in Hanglage, ist die Drainage ja relativ einfach herzustellen. Die motivierte Truppe rechts auf dem Foto steht etwa 6 Meter über dem Straßenniveau, die Drainage liegt unter dem Beckenniveau, sodass Wasser vom höhergelegenen Wald hinter dem Pool gezielt abgeleitet werden kann.
Also, wenn die Gefahr besteht, dass Ihr neuer Pool mit Grundwasser in Berührung kommt, bauen Sie einfach eine vernünftige Drainage ein. Das muss kein riesiges Bauwerk und keine weiße Wanne sein, nur eine Ausschachtung tiefer als das Bodenniveau des Pools, die mit einer automatischen Tauchpumpe ausgestattet ist und das Wasser zuverlässig abpumpt.
Unser Grundstück leidet auch unter stauendem Schichtenwasser, dafür haben wir ihm eine Drainage von etwa 30 m Länge verpasst, da unser Grundstück nur eine sanfte Hanglage aufweist, dafür aber länger ist – alles gut.
Hier zwei Vorschläge für den Einbau eines Drainage-Sickerschachtes:
In Zweifelsfalle fragen Sie also einfach ein bisschen herum; gerade Nachbarn, die schon länger im Ort wohnen, können Ihnen dazu garantiert schon weiterhelfen. Oder buddeln Sie tatsächlich mal eine (kleine) Probegrube; vielleicht kommen ja Frösche.
Bleiben Sie uns gewogen.
Herzlichst
Gabi Zingg
Das Foto oben zeigt den RHINO Ceramicpool MONACO, den es in verschiedenen Größen gibt. Details finden Sie unter diesem Link.