Alles dicht?

Dichtigkeit der Verrohrung

Ein großes Thema bei der Installation eines Beckens ist die Frage, ob denn alle Rohre am Pool auch ganz sicher dicht werden.

Die PVC-Verrohrung, ganz gleich ob Flex-Rohr oder festes PVC-Rohr, wird mit Tangit- oder Griffon-Kleber ausgeführt. Dazu wird jeweils die Muffe innen und das Rohr außen zuerst mit dem Reiniger sauber abgewischt, die Rohrenden sollen sauber entgratet sein. Der Kleber wird mit dem Pinsel (der am Deckel des Klebers integriert ist) auf beiden zu verklebenden Teilen rundherum richtig dick aufgetragen (wieder Muffe innen, Rohrende außen ca. 3 cm – sonst nützt es nix). Dann werden die beiden Teile ineinandergefügt – und für einen Moment ganz in Ruhe gelassen. Der Kleber darf/soll sich ruhig etwas nach außen schieben und einen Wulst um den Muffenrand bilden. Je nach Außentemperatur wird die Verbindung sehr schnell fest. Kleben ist eigentlich nicht die richtige Bezeichnung für die Verbindung, denn der Kleber löst das PVC an und härtet sofort wieder aus; eher handelt es sich um ein Kaltverschweißen.

Das hält und ist absolut dicht. Um eine undichte Klebestelle zu erhalten, muss man schon arg schlampen. Deshalb nicht mit Kleber sparen, sondern wirklich satt bis kurz-vor-tropft aufbringen.

Die Verklebung der Bodensaugdüse hat schon manchem eine schlaflose Nacht bereitet; wenn Sie schlecht schlafen, können Sie ja mal eine Testverbindung aus Winkeln und Rohstücken in Form eines U zusammenfügen, mit Wasser füllen und auf den Nachttisch stellen.

Um zwischen der Muffe am Becken und dem ersten Kugelhahn vor der Filteranlage weitere unnötige Klebestellen zu vermeiden, empfehlen wir generell, die Verrohrung mit Flex-Rohr auszuführen. Das sind meist 25 Meter lange flexible Rohre (nein, keine Schläuche – sondern 4 mm starkes gewebeverstärktes flexibles PVC).

Geben Sie dem Kleber genug Zeit, um sicher auszuhärten; Druck auf die Leitung sollte erst nach 24 Stunden gegeben werden.

Für die gesamte Becken- und Filterverrohrung braucht man schon mal einen ganzen Tag Zeit und sollte sich die Zeit auch nehmen. Es ist eine schöne leise Arbeit; der Sonntag eignet sich perfekt dafür. An Werkzeug benötigen Sie nicht viel: für die Flex-Rohre eine Eisensäge – ein Rohrabschneider ist ganz elegant für die Hart-PVC-Rohre, ein Teppichmesser oder einen professionellen Rohrentgrater zum Entgraten, einen Zollstock mit Filzstift und für Perfektionisten eine Wasserwaage. Für den PVC-Reiniger tut’s ein altes Baumwollläppchen.

Das Becken steht friedlich in seiner Baugrube; Sie haben den Installationsplan im Kopf – gerne auch zur Hand und schauen nochmal drüber, damit auch die Richtung stimmt. Die Verrohrung am Becken kann sofort verklebt werden, die Installation im Pooltechnikraum sollte zuerst nur trocken gesteckt werden. Wenn Sie mit dem Installationsplan übereinstimmt, wird sie erst endgültig verklebt. Sie sind unsicher, ob das alles so richtig ist? Dann machen Sie mal ein Foto, auf dem die komplette (!) Installationsumgebung zu sehen ist und schicken es einfach per Mail an uns – wir schauen gerne nochmal mit, ob alles mit rechten Dingen zugeht.

Schlau ist es, die vom Becken kommenden Rohre am ankommenden Ende im Technikraum mit einem farbigen Isolierband zu kennzeichnen oder direkt den entsprechenden Anschluss auf dem Rohrende mit Filzstift zu notieren. Es ist tatsächlich einem Herrn gelungen, die Skimmerleitung mit der Druckleitung nach dem Filter und die Einlaufdüsenleitung auf der Saugseite der Pumpe zu verbinden. Dieses Kunststück lief sogar eine ganze Saison anstandslos, bis er im Herbst den Wasserstand absenken wollte. Auf dem Installationsplan sind so kleine rote Pfeile, die die Fließrichtung des Wassers anzeigen, eingezeichnet … Und dann sollen wir am Telefon rausfinden, weshalb der Skimmer plötzlich nicht mehr saugt sondern blubbert … hätt er noch nie gemacht. Liebe Ingenieure; ich weiß ja, dass ich gerne auf Eurer Innung rumhacke … aber der Herr gehört auch dazu – nicht gelogen, nicht erfunden.

A propos Berufsgruppen: die besten Erfahrungen haben wir in den letzten Jahren mit praktischen Ärzten und Zahnärzten gemacht; keine Fehler, kein Unfug, sehr ordentlich gearbeitet … ein beruhigender Gedanke.

Um das Becken zu hinterfüllen, braucht die Installation im Technikhaus nicht sofort ausgeführt zu werden; es reicht auch erstmal aus, nur die Beckenverrohrung anzubringen und die Rohrenden großzügig Richtung Technikraum zu verlegen. Je nachdem, wie es auf der Baustelle  zugeht, klebt man die Rohrenden vielleicht einfach mit einer Plastiktüte und Isolierband zu, damit keine Steine oder grober Schmutz in die Leitung gelangen (markiert hatten Sie die Enden ja, gell).

Die Lampen sollten jetzt auch schon im Becken montiert sein; an der Außenseite der Beckenwand führt das Kabelschutzrohr bis oben an den Beckenrand. Da sich dieses auch  mit Wasser füllt, fixiert man es am besten auf dem Beckenrand und verschließt es ebenfalls provisorisch.

Je nach Beckentyp und individueller Einbauanleitung beginnen Sie jetzt (endlich), das Becken mit Wasser zu befüllen; das Material für die Hinterfüllung liegt bereit. Und das ist der große Moment der Dichtigkeitsprüfung. Muffe trocken – alles dicht – der Beckeneinbau geht los. Nächstes Einbauteil (Lampe, Gegenstromanlage) Muffe trocken – alles dicht – weiter gehts. Immer schön gemäß Anleitung eilt der Wasserspiegel der Hinterfüllung etwas voraus.

Ach so – was tun bei: Muffe tropft – Verklebung undicht? Hatten wir noch nicht, ehrlich. Die Klebestellen sind bombenfest und absolut dicht. Noch keinem Kunden, der sich selbst an die Beckenverrohrung gewagt hat, ist es gelungen, eine undichte Verbindung herzustellen – auch bei Ingenieuren alles dicht (sorry, der musste sein).

Jetzt wissen Sie auch, warum die komplette Beckenverrohrung ein- bzw. überbetoniert werden kann. Es wirken ja keine mechanischen Kräfte mehr auf die Verrohrung. Wenn dicht, dann dicht.

Wenn Sie Fragen zur Installation haben (und Ihr Becken von uns ist), lassen Sie es uns wissen. Wirklich gerne verklickern wir Ihnen lieber einmal mehr, wie etwas ausgeführt werden soll, bevor Sie Unfug machen. Am besten geht’s oft per Mail, dann können Sie auch gleich ein Foto der Stelle mitschicken, an der Sie steckenbleiben.

Installationsmaterial für Swimmingpools und das passende Werkzeug dazu finden Sie in unserem Online-Shop www.123pool.de und natürlich in unserem Pool-Fachmarkt in Bad Soden-Salmünster.

Bleiben Sie uns gewogen.

PooleinbauRohrabschneider
2018-10-11T07:03:44+02:00

Ein Kommentar

  1. pvc-shop7 11. Februar 2019 um 16:35 Uhr

    Fantastisch erklärt, vielen Dank !!!!

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