Das Salz des Lebens im Pool.
Nahezu jeder Pool wird derzeit von unseren Kunden mit einer Salzelektrolyse-Anlage zur Wasserdesinfektion ausgestattet. Wir sind ja auch davon begeistert und ganz glücklich mit dem weicheren Wasser und lieben das bessere Hautgefühl, wenn die Haut nach dem Baden eben nicht so spannt wie im herkömmlich gechlorten Pool. Der Pool riecht weniger nach Chlor und die Anlage verrichtet ihre Arbeit perfekt ohne große Zicken und Eingriffe. Soweit sogut.
Dass Salzwasser schön macht, hat sich also herumgesprochen und bei fast allen Anfragen über ein Pool-Set-Angebot ist die Salzelektrolyseanlage enthalten. Dann folgen zur weiter gewünschten Ausstattung noch der vielgeliebte Unterflur-Rollladen und Gegenstromanlagen mit Edelstahl-Mimik. Stopp – bis hierher und nicht weiter. Salz und Edelstahl im Pool schließen sich aus; das geht (für uns) gar nicht.
Salzwasser führt bei Metallen im Pool unweigerlich zu Korrosion.
Auch bei Edelstahl. Auch bei Edelstahl 1.4404 (V4A®).
Eigentlich ist es ja hinlänglich bekannt, dass sich Salzwasser nicht wirklich mit Metallen verträgt. Kennen wir doch vom Auto – Streusalz im Winter. Oder vom Boot; die Beschläge von Booten, die in der Adria unterwegs waren, sehen gruselig aus. Offshore-Bohrinseln und -Windparks haben auch so ihre Probleme damit. Nur beim Pool wird dieser Umstand gerne vergessen.
Tatsächlich müssen einige Faktoren zusammenkommen, damit die Korrosion im Salzwasserpool so richtig in Wallung kommt, dazu gehört u. a. der pH-Wert des Wassers (bei pH 9 kommt es kaum zu Schäden), aber wer will darin schwimmen. Sauerstoff regt die Oxidation ebenfalls an, deshalb sind Teile im Spritzwasserbereich stärker betroffen. Grundsätzlich beschleunigt Salzwasser die Korrosion, das die Ionen die Leitfähigkeit des Wassers erhöhen und damit den Transport der negativ und positiv geladenen Teilchen fördern. In welcher Weise diese elektrochemischen Vorgänge bei der Korrosion nun genau ablaufen, müssten Sie mal auf Diplomarbeiten, die in großer Zahl im Web veröffentlicht sind und auf einschlägigen Webseiten nachlesen. Für uns genügt das Fazit, dass sich Salzwasser und Metalle nun mal nicht vertragen. Und … wir haben es schon zur Genüge gesehen. Sogar im eigenen Pool.
Unser Pool hat einen High Level-Skimmer, für den als Stabilisator des Beckenrandsteins über dem Skimmerausschnitt eine Edelstahlschiene mitgeliefert wurde. Einige Tage nach dem Einbau zeigte sich ein nougatbrauner Rand an der kompletten Wasserlinie. Sowas uns … den Spezialspezialisten … peinlich. Erstmal mussten wir ergründen, woher dieser Rostrand kam, der Verursacher ward allerdings schnell gefunden, denn außer dieser besagten Schiene gibt es definitiv keine Metalle am Pool. Schiene raus, MetalEx ins Wasser – nach drei Tagen war der Spuk vorbei. Das MetalEx bindet metallische Teile im Wasser und an den Beckenwänden (für 30 Euro), sie werden dann über den Sandfilter herausgeputzt.
Genau aus diesem Grunde sind wir auch ziemlich bockig, Metallkomponenten im Zusammenhang mit Salzwasser anzubieten. Des Kunden Wille ist sein Himmelreich? Nö, den Ärger haben wir dann, wenn sich ein brauner Rand an den Beckenwänden niederschlägt und die schönen Einbauteile häßliche braune Tränen weinen. Aber die Hersteller der Gegenstromanlagen oder Rollladen-Aufrollvorrichtungen garantieren doch … ja, sie garantieren die Salzwasserbeständigkeit bis zu einem gewissen Punkt. Bei sehr niedrigem Salzgehalt mag es gerade so ohne Korrosionsschäden funktionieren, doch schon wenn bei steigenden Wassertemperaturen der Salzgehalt mal erhöht wird, oder der komplette glitschige Salzsack in den Pool flutscht, ist es vorbei mit der aufs ppm genauen Dosierung.
Für unseren neuen Pool hätten wir so gerne die Binder-Gegenstromanlage gehabt, aber manchmal muss man sich halt entscheiden. Wir haben uns für die Salzelektrolyse entschieden. Dass wir vom Unterflur-Rollladen nicht so begeistert sind, wissen geneigte Blogleser ja, der Verzicht darauf war also sowieso kein Opfer.
Aber für neue Kunden halten wir diesen Vortrag fast täglich, deshalb ist es hier nochmal aufgeschrieben.
Bleiben Sie uns gewogen.
Herzliche Grüße
Gabi Zingg
Ach ja, es wird oft gefragt, um welchen Swimmingpool es sich denn bei den im Beitrag gezeigten Becken handelt – ich gebe mir mal Mühe, daran zu denken, diesen Hinweis in den Beiträgen mit anzubringen.
Hier zeigen wir ein Ceramicbecken von AMPRON:
MIAMI 1000 x 380 x 150 cm in grau, zum Angebot gelangen Sie über >>> diesen Link.
