Mythen und Irrtümer rund um den Pool

Mythen und Irrtümer rund um den Pool.

Ein eigener Pool ist teuer.

Stimmt.

Natürlich kostet die Anschaffung eines eigenen Pools erstmal Geld. Wieviel, das bleibt jedem selbst überlassen. Und die Definition teuer ist sehr individuell.

Dazu haben wir eine ganz einfache Philosophie:

Ein gutes Produkt kann nicht billig sein.
Dazu hat mal ein kluger Mann gesagt. “Ich bin zu arm, um mir etwas billiges zu kaufen”.

Nein, wir raten Ihnen jetzt nicht zu einem 100.000 Euro  Poolprojekt. Allerdings auch nicht zu einem Baumarkt- oder Billigpool. Nur wenn Sie sich schon so viel Arbeit mit dem Einbau des Pools machen; bauen Sie bitte keinen 5.000 Euro-Pool ein, an dem Sie nicht lange Freude haben werden. Am Anfang sieht das alles ganz toll aus, nur so vier, fünf Jahre sind schneller vergangen, als man glaubt. Länger wird/kann ein Billigpool nicht leben. Und es wäre doch himmelschade, alles wieder herauszureißen, um sich dann etwas Vernünftiges einzubauen. Hätte man billiger haben können.

Wir können wirklich nur raten, sich für ein qualitaitv hochwertiges Becken zu entscheiden. Die Beckentechnik außen herum, alles was im Technikraum verbaut ist, das kann man mit der Zeit bequem nachrüsten oder ergänzen.

Sehen Sie schon bei der Erstinstallation Bypässe für eine automatische Dosieranlage und eine Poolheizung vor. Diese Geräte können dann jederzeit ohne großen Aufwand eingebunden werden. Ein Poolroboter ist schön, nur nicht zwingend erforderlich. Kennen Sie jemanden, den man noch mit Taschengeld überzeugen kann, tut’s auch erstmal ein popeliger Bodensauger. Ganz ehrlich: Den neuen eigenen Pool zu putzen, macht sogar Spaß. Beim neuen Auto isses doch genauso.

Als Abdeckung leistet eine Luftkammerwärmeplane ein paar Jahre gute Dienste. Irgendwann geben diese Planen ihren Geist auf, dann kann man sich mal nach einer neuen Abdeckung umsehen. Genauso die Winterabdeckung: Die einfachen PEB-Planen sind eigentlich prima und kosten um die 100 Euro. Nur der Faktor Sicherheit kann von diesen Planen nicht abgedeckt werden. Wenn das für Sie eine Rolle spielt, geben Sie lieber etwas mehr aus, denn der Pool darf kein Sicherheitsrisiko sein.

Die laufenden Kosten sind hoch.

Auch wieder so eine Aussage, die relativ ist. Natürlich braucht der Pool im Betrieb Strom, Wasser und Desinfektions- bzw. Reinigungsmittel. Gerade um die Wärmepumpe ranken sich die wildesten Gerüchte über den Stromverbrauch. So ganz über den Daumen kann man sagen, dass der Betrieb einer Wärmepumpe bei ca. 400 Euro in der Poolsaison liegt; also etwa von März bis Oktober. Das wären also 50 Euro im Monat. Geht doch.

Ich muss ja immer ein bisschen grinsen, wenn im Beratungstermin gefragt wird, wie hoch denn der Stromverbrauch des Pools übers Jahr ist und ich dann nach dem aktuellen Strompreis frage; ganz wenige kennen den wirklich. Der Verbrauch hängt nun mal von vielen Parametern ab, deshalb kann man wirklich nur Schätzungen abgeben.

Die Filterpumpe hat so ca. 0,5 bis 1 kW, je nach Größe und sollte ca. 10 Stunden täglich laufen.
Rechnen wir mal grob 10 h x 1 kW/h = 10 kW/h x 0,30 Euro = 3 Euro pro Tag.
März bis Oktober sind ca. 240 Tage x 3 Euro = 720 Euro.

Für die Wasserchemie fallen ganz unterschiedliche Kosten an,
hier nehmen wir mal ganz grob 150 Euro in der Poolsaison.

Zusammengerechnet kommt ein eigener Pool inklusive Beheizung auf mollige 30 °C
also auf ca. 1.300 Euro im Jahr; etwa 5,50 Euro am Tag.
So billig kann man nirgends Urlaub machen.

Die Pooltechnik ist laut.

Ja, sie macht Geräusche. Die Filterpumpe und eine Wärmepumpe sind elektrisch, brummen und sausen.

In der Regel wohnt ja die Filteranlage in einem Häuschen oder – bei ganz gelenkigen Poolbesitzern – in einem Schacht. Sicher ist es praktisch, die Filterpumpe in einem Holzgartenhaus vom Boden mit einer Entkoppelungsmatte zu trennen, damit nicht das komplette Hüttchen als Resonanzkörper vibriert. Ist das geschehen, hört man von der Filterpumpe draußen fast nichts mehr, als ein leises Summen. Tagsüber geht dieses komplett in den Uweltgeräuschen unter, nachts ist die Filteranlage eh ausgeschaltet – alles schläft.

Die Wärmepumpe brummt und saust da schon etwas mehr. In der Regel ist es ja so, dass uns selbst das Geräusch nicht stört, weil die Dampfmaschine ja gerade das Poolwasser heizt. Meist haben die Kunden mehr Bedenken wegen der Nachbarschaft. Die Wärmepumpenhersteller geben ja immer das Geräuschlevel in dB(A) ordentlich an, auch mit Vergleichen zu anderen Geräuschen, weil man sich unter 32 dB(A) halt wenig vorstellen kann. Davon abgesehen wurden die Wärmepumpen in den letzten Jahren immer leiser. Also, es brummt und der Ventilator saust, aber schon hinter einem Busch muss man die Ohren spitzen, dass man das Geräusch noch wahrnimmt. Auch hier wird es von anderen Umweltgeräuschen schnell überlagert und nachts schläft die Wärmepumpe.

Ist der Nachbar nun nicht so ganz sozial kompatibel, wird er sicher nach verdächtigen Geräuschen fahnden. Man muss die Wärmepumpe bei solchen Kandidaten ja auch nicht direkt an den Zaun stellen. Dezent hinter einem Hüttchen oder um die nächste Hausecke verborgen, wird er sie weder sehen noch hören.

Das schlimmste Geräusch am Pool ist allerdings der unanständig laute Platsch einer Arschbombe, verbunden mit einem lauten Freudenjuchzer. Darüber gibt es leider keine wissenschaftlich fundierten Angaben. Verschwörungstheoretiker behaupten, Freudengeheul oder Kinderlachen könnte bis etwa 100 dB(A) anschwellen. Dagegen kann man allerdings nichts tun – und das ist gut so.

In einem Pool kann man nicht richtig schwimmen.

Ja, nein, weißnicht. Es kommt ja erst mal auf die Poolgröße an.

Wir haben zuhause einen 7,50 m Pool, auch noch mit Sitzbank über die ganze Breitseite. Jeden Morgen schwimme ich eine halbe Stunde; hin und her, im Kreis herum oder diagonal in Achten. Mir reicht das.

Will jemand wirklich Powerkraulen, dann ist auch ein 10 m Pool zu kurz. Vielleicht sollte er dann über eine Gegenschwimmanlage nachdenken. Für Kampfschwimmer muss es halt schon etwas Gewaltiges sein, da hilft nur die Große Binder-Turbinenanlage … mit zwischen ca. 15.000 und 30.000 Euro sind Sie dabei. Aber es gibt Leute, die kaufen sich ein Moped für das Geld, oder ein Pferd, oder ein Boot … Ein Hobby kostet immer Geld; teure Hobbys halt mehr. Wenn Schwimmen Ihr Hobby ist, dann ist es doch wurscht, wofür man das Geld ausgibt.

Warum wir keine Gegenschwimmanlage im Pool haben? Weil nur die Binder-Anlage in Frage gekommen wäre, diese aber aus Edelstahl ist und uns die Salzelektrolyse zur Desinfektion wichtiger war. Salz und Edelstahl vertragen sich nun mal nicht, da muss man Prioritäten setzen. Wenn ich mich mal auspowern will, nehme ich den Schwimmgurt. Nach fünf Minuten bin ich so platt, dass ich das Ding die nächsten drei Tage nicht mehr ansehe und wieder gemütlich in Zeitlupe meine Runden ziehe. Eine Gegenstromanlage habe ich noch nie vermisst. Ist aber reine Geschmackssache, da halte ich mich sonst heraus.

Chlor stinkt.

Ja, wenn es arbeitet – also wenn z. B. jemand ins Wasser gepinkelt hat. Sorry – ist so.

Böse Stimmen behaupten, dass das Wasser in manchen öffentlichen Schwimmbädern bis zu 25 % aus Pipi besteht; ich habe es nicht nachgeprüft, es ist aber im Rahmen des Möglichen.

Im privaten Pool kommt sowas natürlich gar nie nicht vor. Hier wird ja auch viel öfter das Wasser ausgetauscht; etwa alle 14 Tage wird der Filter rückgespült, da geht viel Wasser raus und frisches kommt rein. Wenn es regnet, werden alle Stoffe im Wasser neu verdünnt und durch die Absenkung im Herbst wird ebenfalls viel neues Wasser zugeführt. Eine Komplettentleerung braucht man wirklich nicht jedes Jahr vorzunehmen. Unser Wasser bleibt gut und gerne 10 Jahre im Pool, denn im Herbst ist es lange nicht mehr das gleiche Wasser wie im Frühling.

Also Chlor stinkt nur unter bestimmten Voraussetzungen, es verriecht sich aber auch wieder, wenn es seine Arbeit getan hat. Durch Sonneneinstrahlung und höhere Wassertemperaturen wird das Chlor im Wasser gasförmig und verflüchtigt sich. Deshalb ist ja eine kontinuierliche Dauerdesinfektion nötig. Die Teilchen, die riechen, sind die sogenannten Trichloramine. Bei einer Chlorproduktion durch Elektrolyse in Salzwasser entstehen diese kleinen Stinker erst gar nicht, deshalb riecht Wasser im Salzwasserpool wesentlich weniger nach Chlor. Es haben schon Leute angerufen die behaupteten, ihr Wasser würde muffig riechen. Ich hab da nichts dazu gesagt … weiß der Teufel … ich bin still.

Auch bei der Desinfektion mit Salzelektrolyse nimmt man einen leisen, angenehm frischen Geruch von Chlor wahr – ist ja auch Chlorwasser, es kann ja nicht nach Gurken riechen. Aber stinken tut’s sicher nicht.

Zur Desinfektion mit Chlor gibt es halt auch kaum sinnvolle Alternativen. Immer wieder tauchen Neuerungen auf wie Magnesium-Elektrolyse (ist auch nur ein Salz), manche schwören auf die Sauerstoffdesinfektion, die für die Haut aggressiver als Chlor ist, Ozon hier, Brom da … Chlor ist einfach zu dosieren und sehr sicher. Altersstarrsinnig bleibe ich dabei: never change a running system und so.

Noch Fragen?

Vielleicht tragen Sie sich auch mit dem Gedanken, einen eigenen Pool im Garten einzubauen, haben aber noch Bedenken oder sind verunsichert, weil Sie ganz schlimme Dinge über einen eigenen Pool erfahren haben. Interessant ist ja, dass die größten Horror-Storys von Leuten kommen, die gar keinen Pool haben.

Wir können Ihnen nur anbieten, sich unsere Ausstellung mal anzusehen, sich selbst ein Bild zu machen und uns alle Fragen zu stellen, die Ihnen auf dem Herzen liegen. Wenn Sie danach der Meinung sind, nää, ein Pool taugt nix, isses gut. Wenn Sie sich überzeugt haben, dass ein Pool eine ganz prima Sache ist, die man sich leisten kann und auch der Einbau und die Installation selbst zu schaffen ist, freuen wir uns.

Unser Team steht Ihnen von der Anfrage bis zur ersten Arschbombe zur Seite – mit großer Freude und wirklich gerne. Wir verkaufen keine Träume, wir machen sie wahr.

Bleiben Sie uns gewogen.
Herzlichst

Gabi Zingg

2022-02-05T12:36:43+01:00