Wer baut denn fünf Pools?

Wer baut denn fünf Pools?

Wir hätten nie gedacht, dass wir in unserer “Poolkarriere” auf tatsächlich fünf (bisher) Pools kommen würden. Wenn man aber nicht mehr so ganz jung ist und viel Zeit ins Land ging, kommt halt so einiges zusammen.

Tatsächlich sehen wir diesen Umstand aber als großen Vorteil für unseren Beruf als Schwimmbadhändler, denn von den ganz unterschiedlichen Becken und ihren verschiedenen Betriebsweisen haben wir sehr viel gelernt; aus Heftchen und Katalogen, ja selbst aus den vielen Besuchen auf Techniktagen, Messen, Kursen und Seminaren bei unseren Herstellern,  hätten wir uns dieses Wissen nie und nimmer aneignen können. Wir haben mit jedem Becken jeweils viel Zeit verbracht und ihre unterschiedlichen Vor- bzw. Nachteile hautnah erlebt.

Dieses Wissen aus nunmehr fast 40 Jahren als Poolbesitzer und bald 20 Jahren als Poolhändler geben wir in unseren Beratungsgesprächen gerne an unsere Kunden weiter und stellen erfreut fest, dass wir damit jedes Jahr bis zu 300 Kunden überzeugen können, mit uns das Abenteuer Pool selbst bauen einzugehen.

Pool Nr. 1

Unser erster Pool in unserem Ferienhaus im Spessart war ein betoniertes Systembecken mit eingeschweißter Folie, 4 x 8 m und Acryl-Römertreppe. Die Ausstattung war noch etwas spartanisch; 2 Halogen-Scheinwerfer, eine Sandfilteranlage und als Heizung EPDM-Solarabsorber. Für den Sommer eine Solarplane und für den Winter eine PEB-Abdeckplane. Gereinigt wurde das Becken mit einem manuellen Bodensauger, die Desinfektion erledigten Chlor-Multitabletten.

Nach der Inbetriebnahme verließ uns der Monteur mit den Worten: “Da gehst Du am besten nicht dran; wenn was ist, rufe mich”. Im Leben hätte ich mich nie an die vielen Hebel und Knöpfchen getraut. Die Technik sah ja schon beeindruckend aus, wenn man bisher nur die Mischbatterie an der Badewanne beherrschte. Im Frühling und Herbst reiste der Monteur an, um die rituellen Handlungen der Ein- und Auswinterung vorzunehmen; mich hätte damals nicht gewundert, wenn er dazu noch Räucherstäbchen verbrannt oder Ommmmm gesummt hätte. Es war alles sehr geheimnisvoll.

Gott sei Dank trat dann mein Mann in meinem Leben und schaute sich (neben mir) auch gleich mal die Pooltechnik näher an. Kugelhahn hier, Solltemperatur da – ruckzuck stellen wir fest, dass die ganze Pooltechnik ja gar kein Hexenwerk ist, sondern einer gewissen physikalischen Logik folgt, Fortan konnten wir uns selbst um die Betreuung unseres Pools kümmern und hatten trotz manueller Desinfektion eigentlich immer alles prima im Griff.

Ja schön, ein Pool im Ferienhaus ist eine prima Sache, aber für zuhause musste ein zweiter Pool her.

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Pool Nr. 2

Der Pool Nummer 2 war schon ein echter Luxusdampfer. Ein Ceramicpool mit 3-D-Farbe in Beige und imposanten 850 cm Länge. Auch hier war die Ausstattung ziemlich basic; 2 Halogen-Scheinwerfer, eine Sandfilteranlage und als Heizung wieder EPDM-Solarabsorber, aber mit 30 qm sehr gut dimensioniert. Die Solarplane für den Sommer war diesmal schwarz, weil die blaue Plane doch schon sehr blau ist. Einige Zeit später als die Aufnahme zeigt, wurde noch eine hohe Schiebeüberdachung ergänzt und natürlich musste ein Reinigungsroboter her. Früher haben wir den Pool etwa eine Stunde lang abgesaugt, nun verfolgten wir zusammen mit dem Hund das muntere Treiben des Roboters; Zeitersparniss null aber großer Spaßfaktor, wenn der Hund versuchte, den Roboter zu fangen. Auch in diesem Becken erledigten Multitabs die Desinfektion.

Die Sache mit den Solarabsorbern war ja ganz prima, denn im Sommer hatte das Wasser wirklich 30 °C, aber im Frühjahr und Herbst reichte die Kraft der Sonne einfach nicht aus, um das Wasser wohlfühlwarm zu temperieren. Außerdem begannen die Absorber auszuflocken, was bei EPDM gerne vorkommt. Also sollte eine Wärmepumpe die Solarheizung ergänzen.

Da sich aber im Laufe der Zeit herausstellte, dass unser Haus mehr als sanierungsbedürftig war, mussten wir eine Entscheidung treffen: Entweder richtig investieren und das alte Schätzchen von Keller bis Dach erneuern oder … ein Neubau.

Zur Installation der Wärmepumpe kam es dann nicht mehr, denn so ein Neubau ist ja viel interessanter. Pool Nr. 3 ante portas.

Pool Nr. 3

UNIQUE 9 von Mon de Pra – mit Unterflur-Rollladen, Wärmepumpe, kleiner Solarabsorberanlage und Chlorinator. Ja, im Überschwang haben wir uns für einen Unterflur-Rollladen entschieden. Also – ich brauch das nicht mehr. So schmutzig war es noch in keinem Pool, was ja eigentlich logisch ist. Der Pool lag am Waldrand und alle Nüsschen, Blättchen, Sonstwas landeten auf dem Rollo und wurde natürlich beim Öffnen der Lamellen ins Wasser gespült.

Die Kombination der Solarabsorber mit der Wärmepumpe war allerdings perfekt, auch wenn zu dieser Zeit die Stromkosten noch kein Alltagsthema waren. Obwohl die Anlage auf dem Gartenhaus nur über vier Absorber verfügte, reichten sie doch im Sommer aus, ohne dass die Wärmepumpe einschreiten musste. Sie trat eigentlich erst im Frühling und Herbst zum Dienst an und verlängerte uns die Badesaison erheblich.

Der Chlorinator stellt ein mit Chlortabletten gefülltes Depot dar, zwar nicht sehr genau zu regulieren, aber schon mal ein Anfang in Richtung automatischer Dosierung, die damals noch verhältnismäßig teuer war.

Da wir mit dem Unterflur-Rollladen nicht wirklich glücklich waren, grübelten wir über eine Schiebeüberdachung nach. Allerdings waren wir auch mit unseren Nachbarn nicht glücklich, weshalb wir das Haus samt Unterflur-Rollo lieber an eine südeuropäische Großfamilie verkauften und uns im ruhigen Vogelsberg mit freundlicher und gänzlich neidfreier Nachbarschaft ein ganz kleines Haus gekauft hatten – leider ohne Pool.

Sie ahnen es – Pool Nummer 4 war in Arbeit.

Pool Nr. 4

Die schöne AURORA von NOVACOMET.
Ein 7,50 Meter-Becken in 3-d antimongrau – mit diesem Becken wollten wir nun unser Poolleben verbringen.

Wärmepumpe war ja klar und als Desinfektion haben wir uns für die Salzelektrolyse-Anlage mit automatischer pH-Wert-Regelung entschieden. Bunte LED rundeten die Ausstattung ab – wir waren seelig.

Weil das Klima im Vogelsberg doch recht rauh ist, musste der Pool unbedingt noch mit einer Überdachung ergänzt werden. Der Hausherr mochte aber die Schienen nicht leiden, in denen sich doch immer Wollmäuse, Blätter und sonstiger Schmutz sammeln, deshalb wurde es die feststehende Überdachung GALAXY. Bei dieser Überdachung werden seitlich je zwei Fenster nach oben verschoben, so kann sie nahezu komplett geöffnet werden, das Dach mit 10 mm Polycarbonat-Doppelstegplatten ist als Sonnenschutz ebenfalls ziemlich angenehm.

NAUTILUS GFK-Pool AURORAGFK-Pool Novacomet_Aurora_Galaxy

Kein Vorteil ohne Nachteil. Irgendwann wurden mir die Fenster zu schwer. Wenn ich alleine zuhause war, hab ich den Pool halt nicht genutzt. Das wiederum tat meinem Mann so leid, dass er mir eine neue Überdachung versprach.

Ganz oft schon haben uns Kunden gefragt, ob man denn einen Pool auch wieder ausbauen kann. So ganz verstanden hatte ich diese Frage nie … bis der Gatte den folgenschweren Satz sagte: “Wenn Du eine neue Halle bekommst, will ich einen neuen Pool”. Uuups? Warum, die AURORA ist doch wunderschön? Ja also … er wollte damals einen grauen Pool, ich einen in Beige. Und das smaragdgrüne Wasser im beigen Pool hätte ihm besser gefallen als im grauen Becken. Und überhaupt müssten wir ja mal wissen, ob sich ein Pool so einfach wieder ausbauen lässt.

Gegen männliche Argumente kommt man nicht an, warum auch. Das nächste Foto zeigt also Pool Nummer 5.

Alukov OMEGA Poolüberdachung

Pool Nr. 5

ELEGANT aus dem Hause COMPASS.
Ebenfalls ein 7,50 Meter-Becken in Farbe Golden Pebble mit Schiebeüberdachung OMEGA von ALUKOV.
Die Entscheidung für just diesen Pool lag an der Farbe; nur COMPASS hat diese g***e Beckenfarbe, bei der das Wasser ziemlich dunkelgrün erscheint. Diese Farbe musste es halt sein, auf ein Ceramicbecken hätten wir sonst keinen gesteigerten Wert gelegt. Mit unseren bisherigen GFK-Pools waren wir hochzufrieden und hatten auch nie Probleme damit.

Die OMEGA Schiebeüberdachung hatte es uns allerdings schon lange angetan; wenn nicht die Entscheidung für die GALAXY ohne Schienen gefallen wäre, hätte damals schon die OMEGA das Rennen gemacht. Ich finde, sie ist so ziemlich die schönste Überdachung im hohen Segment.

Wir sind glücklich … mehr sage ich mal nicht dazu 😉

Halten Sie uns bitte nicht für übergeschnappt. Wie eingangs schon erwähnt, konnten wir durch unsere eigenen Becken und die unterschiedlichsten Betriebsweisen so viele Erfahrungen aus erster Hand sammeln, wie das sonst nie möglich gewesen wäre. Von Pool Nr. 1 bis Nr. 5 gingen auch ganz viele Jahre ins Land, in denen wir noch von 100 bis 300 Becken pro Jahr an Kundenbecken realisiert haben. Die Kunden, die sowohl die GALAXY als auch die AURORA als Gebraucht gekauft haben, sind auf jeden Fall sehr zufrieden und wir wissen wieder ein bisschen mehr, nun auch über den Rückbau von GFK-Becken und die Haltbarkeit bei extremer Belastung.

Die AURORA war ja in Schotter eingebaut, so musste nur der Ringanker entfernt werden, danach wurde das Becken am Manitou mit Gefühl aus seinem Schotterbett gehoben. Es hat etwas geknirscht, aber nichts geknackt und – plopp – hing das 800 kg-Becken freischwebend in der Luft. Von außen sah man dem Becken auf jeden Fall nicht an, dass es bereits fünf Jahre im Vogelsberger Boden eingebaut war.

Erst beim Abbau dier Überdachung konnten wir feststellen, weshalb die Fenster so schwergängig waren. Anscheinend haben sich die Schraubanker der Profile bei einem Sturm etwas aus den Betonfundamenten gelöst und die ganze Überdachung hat sich verzogen. Den neuen Besitzer der GALAXY haben wir darauf hingewiesen, weshalb er die Profile in mächtigen Dübeln befestigt hat, damit ein Verziehen der Konstruktion ausgeschlossen ist.

Falls der Trend bei Ihnen zum Zweitpool geht … wir wissen, wie man es macht 😉

Bleiben Sie uns gewogen.

Herzlichst
Gabi Zingg

2022-10-03T15:43:00+02:00