Fertigbecken mit individueller Ausstattung

Fertigbecken mit individueller Ausstattung

Individuelle Ausstattung – das klingt ja erstmal nach sehr teuer und grenzenloser Kreativität.
Jedes GFK-, Ceramic- oder Polypropylen-Fertigbecken wird erst nach Bestellung speziell für Sie produziert, deshalb ist es zwar immer noch eine Einzelanfertigung, muss aber keine extrem teure Sonderanfertigung sein.

Allerdings sind der Individualität auch einige natürliche Grenzen gesetzt:

Die Beckenformen und -farben:

GFK- und Ceramicbecken werden ja auf einer Negativ-Form aufgebaut; wenn die Treppe in der Form links ist, ist sie immer links. Ja, immer – dieser Punkt wird gerne mehrfach hinterfragt. Stellen Sie sich so eine Form einfach wie eine Kuchenform vor – nur anders herum. Deshalb sind die Beckengrößen auch nicht verhandelbar. Nur bei GA PISCINES: die können manche Becken bis auf 13/14 Meter verlängern.
Dafür dürfen Sie sich die Farbe aussuchen.

Die Beckenfarbe – auch so ein Thema: Jeder Beckenhersteller hat seine eigene Farbpalette. Also entweder Sie wollen ein Becken von GA PISCINES – da gibt es keinen 3-D-Glitzer. Oder Sie möchten 3-D-Glitzer; dann finden Sie bei Nautilus, Mon de Pra CeramicLine oder Compass Ihren Pool. Hier gibt es auch wieder keine Kompromisse. Und glitzerndes PP ist noch nicht erfunden.

PP hat dafür andere Vorzüge: Hier können Sie (in Grenzen) Ihrer Kreativität viel freien Raum lassen. Die Grenzen liegen in der Beckengröße, die auf ein maximales Außenmaß von 1050 x 380 x 150 cm begrenzt sind. Das liegt am Transport. Innerhalb dieser Grenzen können Sie sich austoben: Treppe rechts, links, gerade, gerundet, Boden blau, Wände weiß, Sitzbank hüben oder drüben, Beckentiefe 135 cm, Breite 278 cm … Skimmerbecken, Überlaufbecken, Infinity-Überlauf … – nur keine Glasscheiben in den Beckenwänden – sonst geht fast alles.

Da jedes PP-Becken individuell für Sie produziert wird, kosten Sondergroßen (innerhalb der o. g. Maximal-Abmessungen) auch keinen Sonderpreis; allerdings werden sie auch nicht billiger als das nächst größere Beckenmaß; die Arbeit der Herstellung bleibt nämlich die gleiche und das im Set enthaltene Zubehör auch.

Die Einbauteile – Skimmer, Düsen und Co.:

Jeder Hersteller hat auch so seine Vorlieben für das Beckenzubehör:
So verbaut dieser diese Düsen, jener andere Düsen. Manche verbauen Astral-Skimmer, machne Hayward. Da reden wir den Herstellern auch nicht rein. Die Franzosen verbauen andere Scheinwerfer als andere und jeder hat ein bestimmtes Portfolio an Gegenstromanlagen. In manche Becken passen auch nicht alle Gegenstromanlagen rein.

Deshalb machen wir das so: Sie nennen uns Ihre Wünsche – wir bieten Ihnen an, was technisch oder politisch oder warum auch immer möglich ist. Über manche Punkte kann man diskutieren – über manche aber nicht. Am liebsten würde ich das mit in die Angebote schreiben: “bitte hierüber keine Diskussion” oder “Isteinfachso” oder “Darum”.

Kombinationen:

Es gibt bei der Poolausstattung Kombinationen, die einfach nicht zusammenpassen:

Salzelektrolyse und Edelstahl zum Beispiel. Da muss man sich entscheiden, was einem wichtiger ist: Ein Unterflur-Rollladen oder Salzelektrolyse. In Kombination verkaufen wir das nicht. Ja ja, der und der hat gesagt, das geht. Geht auch – aber wie lange geht es gut? In der Regel hat man bei modernen Elektrolyseanlagen einen sehr niedrigen Salzgehalt von 0,15 %. Das machen manche Metalle ja noch mit. Aber wehe, im Sommer erhöhen sich die Wassertemperaturen und die Leitfähigkeit reicht nicht mehr aus, der Salzgehalt muss auf 0,4 % angeboben werden. Da lacht Ihnen dann ganz schnell der Rost aus den Edelstahlteilen entgegen; auch von V4A. Schon hätten wir nichts mehr zu lachen, weil Sie uns eine große Reklamation präsentieren. Deshalb ist diese Kombination raus.

Das gilt übrigends auch für Edelstahl-Abdeckungen für Düsen, Scheinwerfer und Skimmer.

Eine weitere beliebte Kombination ist der High-Level-Skimmer mit einer Gegenstromanlage.
Kann man machen. Wenn Sie aber mal so richtig in Schwung sind und der Wasserspiegel mitschwingt, kann das eine recht feuchte Angelegenheit am Beckenufer werden. Ich habe das mal beobachtet: Unser 150 cm tiefes Becken hat einen Wasserspiegel bei ungefähr 140 cm. Wenn ich nun ohne Gegenstromanlage und ohne olympische Ambitionen, aber dennoch kräftig und mit Schwung wegen der Figur durchs Becken pflüge, trifft der Wellengang am Beckenrand fast die Unterkante der Beckenrandsteine. Beim High-Level-Skimmer ist der Wasserstand bei ca. 147 cm … soviel dazu.

Einige Kombinationen haben auch mit den Kunden selbst zu tun. Kleine Kinder im Erkundungsalter und ganz flache Schiebehallen. Ich hab da so Bilder im Kopf, wie die Zwerge auf der Halle herumstiefeln. Aushalten würde das die Halle, aber das teure, glasklare und schwimmend verlegte Polycarbonat nicht so.

Beckentechnik:

Viele Becken haben wir oder die Hersteller ja schon mit fertigen Techniksets ausgestattet. Hierbei achten wir darauf, bei den Komponenten wie Filteranlage oder Wärmepumpe nicht an die Grenze der Leistungsfähigkeit zu gehen, sondern wählen die Leistung immer so aus, dass sie schön in der Mitte liegt. Sicher würden manche Angebote geschmeidiger aussehen, wenn wir die Nummer kleiner an Wärmepumpe oder Filterpumpe dazu kombinieren, wollen wir aber nicht. Es traut uns allerdings nicht jeder Kunde diesen Sachverstand zu. Gerne werden Filterpumpen selbst ausgewählt und bockig auf die Zusammenstellung bestanden.

Neulich wollte tatsächlich ein Kunde eine drehzahlgeregelte Pumpe zu einem zu einem Becken mit 12 cbm Volumen. Er ließ es sich nicht ausreden. Die Pumpe hat in der höchsten Stufe eine Leistung von 22 cbm/h. Also eine Gegenstromanlage braucht er nicht mehr. Wir haben ohne Worte einfach noch den nächst größeren Filterkessel dazu geliefert und hoffen, dass ihn die Strömung noch die Treppe erreichen lässt. Es kann ja nichts passieren, ist nur sowas von unnötig.

Manchmal reden wir uns auch den Mund fusselig; dabei geht es nicht ums Rechthaben, sondern um Physik, ein bisschen Chemie, Regeln der Baukunst. Wir könnten Ihnen ja ein Becken und irgendwelches Zubehör verkaufen und dann viel Freude beim Selbstbau Ihres Pools wünschen. Das wollen wir aber nicht. Sie geben viel Geld aus und erfüllen sich gerade einen Lebenstraum. Wir wollen, dass alles passt und Sie richtig lange und viel Spaß haben. Lieber verkaufen wir Ihnen etwas nicht, reden Ihnen eine megakreative Idee aus oder machen uns sonstwie unbeliebt … weil wir es in Wirklichkeit gut mit Ihnen meinen und immer gute Gründe für unser “Nein” haben.

Bleiben Sie uns gewogen.

Die Beckenskizze:

Entspricht Ihr Pool nach viel Planung nun endlich Ihrer Vorstellung, halten wir das alles in einer kleinen Skizze fest. Diese Skizze ist gleichzeitig die Grundlage für die Produktion Ihres Pools und wird dem Hersteller mit den Auftragsunterlagen weitergereicht.

Damit Sie und wir sicher sein können, dass das Becken genauso aussieht wie geplant und Sie nicht das andere Links gemeint haben, bestehen wir darauf, dass Sie diese Skizze unterzeichnen. Das steht auf der Skizze und im Text des Mails. Nützt aber nichts. Bei jedem zweiten Becken müssen wir die Bestätigung der Skizze zusätzlich anfordern – ist nicht schlimm, verlängert aber manchmal unnötig die Lieferzeit.

Auf der Skizze ist auch nochmal die Anlieferungsadresse für den Pool notiert. Es wäre nicht das erste Becken, das fast noch an die alte Adresse, die man so lange gewohnt war, geliefert wird, anstatt an die Anschrift des neuen Hauses.

Ich weiß, dass Sie sich auf den Pool freuen und bereits am buddeln sind; sobald die Skizze unterschrieben bei uns eingegangen ist, können Sie ja buddeln – aber erst unterschreiben bitte.

2020-03-30T21:18:18+02:00

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