Pooldesinfektion – bequem und automatisch

Delegieren Sie die Pooldesinfektion – aber in Maßen.

Dass Wasser äußerst lebendig ist und nicht nur von der Filteranlage gereinigt werden muss, sondern darüber hinaus auch noch zu Tode desinfiziert sein soll, haben Sie ja schon herausgefunden.

Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man die Desinfektion organisiert und hygienisch sauberes Wasser im Pool sicherstellt. Wir sind die Chlor-Fraktion, weil’s einfach ist und sicher; ja, es gibt noch Aktiv-Sauerstoff, Brom, Ozon … beginnen Sie doch einfach mal mit Chlor. Wenn Sie Ihren Pool später im Griff haben, können Sie ja experimentieren – Jugend forscht und so … aber lamentieren Sie dann nicht bei uns rum, wenn’s nicht klappt.

Also, wir bleiben bei Chlor. Sie können es von Hand zugeben  oder automatisch über eine Chlor Mess- und Dosieranlage oder das Chlor selbst produzieren mit einer Salzelektrolyse-Anlage. Die beiden letztgenannten Methoden meinen wir mit “Delegieren” – in Maßen, weil auch die automatischen Helfer so ab und zu etwas Kontrolle, Hilfe und Streicheleinheiten benötigen. Wer glaubt, dass er die Anlage im Frühling startet und im Herbst noch immer glasklares Wasser hat, ignoriert bestimmt auch die Wartungsintervalle seines Autos 😉

Basis für jede Desinfektion ist allerdings der richtige pH-Wert. Auch diesen geheimnissvollen Wert kann man von Hand oder automatisch regulieren. Der pH-Wert (potentia Hydrogenii) zeigt an, wie sauer oder basisch das Wasser ist; den Rest lesen Sie bitte bei Wikipedia nach. Für den Pool braucht man eigentlich nur zu wissen, dass der optimale pH-Wert um die 7,2 liegt. Er ist mehr oder weniger wankelmütig und verändert sich durch allerlei Vorkommnisse.

Merken Sie sich einfach:

  • pH-Wert 7,2

    pH-Minus senkt den pH-Wert

    pH-Plus hebt den pH-Wert

Chlordesinfektion von Hand

Alles beginnt zuerst mit dem richtigen pH-Wert, den Sie je nachdem mit pH-Plus oder -Minus auf den richtigen Wert von 7,2 bringen. Das Mittel ist ein Granulat, das einfach in entsprechender Menge ins Wasser gestreut wird. Am besten großflächig vor den Einlaufdüsen ins Wasser streuen. Die Dosierung müssen Sie halt selbst ausrechnen, steht auf der Verpackung. Dazu sollten Sie wissen, welchen Wasserinhalt Ihr Pool hat.
Über den Daumen: L x B x Wassertiefe = Volumen in m3.

Die Anfangsdosierung fürs Chlor geschieht mit schnelllöslichem Chlor, das ist auch meist ein Granulat, das aber erst in Wasser aufgelöst wird. Bitte hier auch die Dosierung erst ausrechnen, dann das gelöste Chlor bei laufender Filterpumpe im Skimmer zugeben. Bitte niemals nicht das Granulat einfach so in den Pool streuen, könnte böse Flecken geben.

Soweit sogut – nun haben Sie ja schnelllösliches Chlor zugegeben, das schnell den Chlorwert im Wasser auf 0,6 bringt, aber genausoschnell wieder entfleucht. Deshalb wird jetzt die Dauerchlorierung mit langsamlöslichem Chlor sichergestellt. Legen Sie eine große 200 g Chlortablette ins Skimmerkörbchen und beobachten Sie, wie schnell sie sich auflöst. Je nach Wassertemperatur kann das schneller oder langsamer sein; im Schnitt reicht eine Tablette etwa eine Woche. Bei einem sehr großen Pool und recht hohen Wassertemperaturen legen Sie vorsorglich gleich mal zwei Tabletten rein.

Überprüfen Sie die Wasserwerte mind. einmal wöchentlich und nach einiger Zeit haben Sie die perfekte Dosierung raus.

Nun gibt es diese Dauerchlortabletten als reines Chlor und als Kombi-Präparat, in dem meist noch weitere Inhaltsstoffe enthalten sind wie z. B. pH-Stabilisator, Flockungsmittel, Algenschutzmittel etc.
Aufpassen: Für teure GFK-, Ceramic- und PP-Becken sollten Sie nur die BAYROL-Produkte verwenden, weil in den Tabletten vieler Hersteller zur Stabilisierung der Form meist Kupfer enthalten ist. Das mögen unsere Einstückbecken gar nicht, denn der Kram oxidiert und schlägt sich an den Beckenwänden ab. Alle BAYROL-Produkte sind kupferfrei.

Die Kombi-Präparate sind bequem und bedürfen kaum weiterem Einsatz von Zusatzmitteln. Wenn Sie die reinen Chlortabletten benutzen, dann sollte ab und zu auch mal ein Algenschutzmittel oder Flockungsmittel zugegeben werden.

Überprüft werden die Wasserwerte mit einfachen Messstäbchen oder Wassertestern mit kleinen Reagenztabletten oder Tröpfchen.

Gar nicht so kompliziert, oder?

Sollten Sie nun irgendwann auf eine automatische Anlage umstellen wollen, so können Sie sie einfach installieren, die Wasserwerte manuell auf den Sollzustand pH 7,2/Chlor 0,6 bringen und die Anlage einschalten.

Automatische Chlordesinfektion

Die Auswahl der geeigneten Geräte für die automatische Chlordesinfektion im Pool auf dem Markt ist riesig; wir haben uns für die BAYROL automatic cl/pH entschieden. Diese Anlage ist nicht übermäßig teuer (ca. 1.500 Euro), ist relativ einfach in der Handhabung und wir hatten noch nicht eine einzige Reklamation dazu.

Für die Installation werden auf der Druckleitung ca. 60 cm Platz benötigt, denn die Sonden und Impfstellen werden direkt auf der Leitung ohne Bypass mit Anbohrfittingen eingebaut. Das lässt sich auch ganz prima nachrüsten – nur mal kurz die Filteranlage beim Anbohren der Leitung ausschalten.

Das Prinzip der automatischen Mess-, Regel- und Dosieranlage ist ganz einfach: Je eine Sonde für den pH-Wert und eine Sonde für den Redox-Wert schnüffeln im Wasser herum und teilen ihre Erkenntnisse dem Steuergerät mit. Zur Regulierung der Wasserwerte stehen je ein Kanister (meist) flüssiges  pH-Minus und flüssiges Chlor zur Verfügung, aus denen über eine Schlauchpumpe im Gerät die benötigte Menge des Mittels in die Filterleitung geimpft wird.

Diesen beiden Sonden muss man allerdings manchmal die Welt erklären; d. h. sie müssen kalibriert werden. Bevor sie den Wasserwert richtig erkennen, muss ihnen ja mal gesagt werden, wo Null ist, oder 7 oder 425 mV. Dieses Kalibrieren sollte man nicht vernachlässigen, denn nur wenn die Sonden immer wissen, was die Uhr geschlagen hat, können sie auch perfekte Werte übermitteln.

Nun misst bzw. gibt die Anlage allerdings nicht den Chlorwert an, sondern den Redox-Wert; und die Sonde heißt ja auch so. Vereinfacht gesagt: Chlor kann man nicht (so einfach) messen, aber man kann recht einfach messen, welches Reduktions-Oxidationspotential (= Redox) im Wasser vorhanden ist. Dieser Wert wird in mV = MilliVolt angegeben. Der Redox-Wert ist somit ein Hilfswert, um die optimale Desinfektion zu erkennen.

Die Sonden behandeln Sie bitte sehr pfleglich; sie dürfen nie trocken werden. Wenn sie für den Winterschlaf aus der Leitung entfernt werden, bitte immer in Poolwasser oder dest. Wasser aufbewahren.

Zum Start der Desinfektion bringen Sie das Wasser, genau wie bei der manuellen Desinfektion, auf die Sollwerte, dann erst schalten Sie die Anlage dazu. Bitte auch bei dieser Methode die Werte ab und zu überprüfen, die Sonden kalibirieren und freunden Sie sich ruhig mit der Maschine etwas an. Prüfen Sie auch hin und wieder, ob die Saugschläuche in den peristaltischen Pumpen noch ok sind.

Desinfektion mit der Salzelektrolyse

Wie die Desinfektion mit der Salzelektrolyse-Anlage funktioniert, haben wir in einem eigenen BLOGARTIKEL bereits detailliert beschrieben.

In Kürze: Dem Beckenwasser je nach Salzelektrolyse-System zwischen 1,5 und 4 Gramm Salz pro Liter Wasser zugegeben (oft gefragt: wohin mit dem Salz – einfach ins Wasser kippen). Das nun salzhaltige Wasser passiert die im Filtersystem installierte titanbeschichtete Elektrolysezelle. In der Zelle wird eine chemische Reaktion in Gang gesetzt: Salz (NaCl) teilt sich in die Bestandteile Na+ Ionen, Cl- Ionen, OH- und H+ wandelt sich zu Natriumhypochlorit (NaOCl), das im Wasser zu einer unterchlorige Säure (HClO) und Natron wird. So entsteht freies Chlor.

Das von uns bevorzugte Gerät ist die SALT RELAX PRO von BAYROL. Diese Anlage ist modular aufgebaut und kann so einiges:

Das Basisgerät produziert Chlor, allerdings leistungs-/zeitgesteuert (%/h). Da das Basisgerät noch über keine Sonden verfügt, weiß es natürlich nicht, was im Wasser so los ist. Für Leute wie uns, die ihren Pool sorgsam vor den Blicken anderer verbergen und niemanden rein lassen, reicht das, denn die Belastungen im Wasser schwanken kaum. Wenn man die Anlage mal eingependelt hat, braucht man kaum mal zu korrigieren. Den pH-Wert korrigiert man, wie bei der manuellen Desinfektion, einfach von Hand mit einem Granulat, das ist nicht sehr aufwändig.

Wer auch den pH-Wert automatisch geregelt haben möchte, wählt das Modul pH dazu. Ein Chip, eine Schlauchpumpe und eine pH-Messsonde in der Filterleitung, kombiniert mit einem flüssigen pH-Regulator nehmen ihnen dann die Arbeit ab.

Wenn die Wasserwerte stark schwanken, weil die Kiddys Poolpartys feiern oder die Oma mit der gesamten Ortsgruppe anrückt, oder wenn Sie die Poolpflege auch komplett vollautomatisch betreiben möchten, dann wäre noch das Redox-Modul die richtige Wahl.

Mit diesen beiden Modulen (pH, Redox) haben Sie je eine Sonde für den pH- und für den Redox-Wert; diese schnüffeln im Wasser herum und teilen ihre Erkenntnisse dem Basisgerät mit, das dann entweder Chlor produziert oder den pH-Wert reguliert.

Diesen beiden Sonden muss man allerdings manchmal die Welt erklären; d. h. sie müssen kalibriert werden. Bevor sie den Wasserwert richtig erkennen, muss ihnen ja mal gesagt werden, wo Null ist, oder 7 oder 425 mV. Dieses Kalibrieren sollte man nicht vernachlässigen, denn nur wenn die Sonden immer wissen, was die Uhr geschlagen hat, können sie auch perfekte Werte übermitteln.

Nun misst bzw. gibt die Anlage allerdings nicht den Chlorwert an, sondern den Redox-Wert; und die Sonde heißt ja auch so. Vereinfacht gesagt: Chlor kann man nicht (so einfach) messen, aber man kann recht einfach messen, welches Reduktions-Oxidationspotential (= Redox) im Wasser vorhanden ist. Dieser Wert wird in mV = MilliVolt angegeben. Der Redox-Wert ist somit ein Hilfswert, um die optimale Desinfektion zu erkennen.

Die Sonden behandeln Sie bitte sehr pfleglich; sie dürfen nie trocken werden. Wenn sie für den Winterschlaf aus der Leitung entfernt werden, bitte immer in Poolwasser oder dest. Wasser aufbewahren.

Zum Start der Desinfektion bringen Sie das Wasser, genau wie bei der manuellen Desinfektion, auf die Sollwerte, dann erst schalten Sie die Anlage dazu. Bitte auch bei dieser Methode die Werte ab und zu überprüfen, die Sonden kalibirieren und freunden Sie sich ruhig mit der Maschine etwas an. Prüfen Sie auch hin und wieder, ob der Saugschlauch in der peristaltischen Pumpe noch ok ist.

Gut zu wissen: Unter 12°C Wassertemperatur löst sich Salz nicht; bei diesen Wassertemperaturen bitte auf die manuelle Desinfektion zurückgreifen. Ab und zu kann auch mal bei der Salzelektrolyse ein Algenschutzmittel oder Flockungsmittel benötigt werden, diese werden dann einfach dem Wasser nach Gebrauchsanlaeitung zugegeben.

Für ganz Verspielte: Es gibt tatsächlich noch ein WiFi-Modul, mit dem Sie die Wasserwerte vom Smartphone ablesen können und im Innern der Anlage sind noch weitere Steckplätze zur Steuerung von elektrischen Poolabdeckungen, Lampen etc. Wer mag, kann auch die Filteranlage über die Salt Relax Pro steuern, kann man machen – muss aber nicht.

Edit Januar 2021 zur Salzelektrolyse-Anlage

Es gibt Anlagen, die sind so richtig gut – so wie die Salt Relax Pro; und dann kommt BAYROL daher und verbessert sie.

Das neue Gerät ist die AUTOMATIC SALT AS 5. Das von BAYROL-Technik von Grund auf neu entwickelte Kompaktsystem ist bereits serienmäßig mit einer Regulierung für den pH-Wert und der Redoxmessung ausgestattet.

Ja und nun?
Ganz einfach: Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie die Salzelektrolyse als vollautomatisches System einsetzen wollen, nehmen Sie die AUTOMATIC SALT.

Wenn Sie den pH-Wert erstmal manuell regulieren wollen und wenig Badebetrieb im Pool haben, somit auf die bedarfsgesteuerte Redox-Messung verzichten können, entscheiden Sie sich für die modular aufgebaute SALT RELAX PRO, bei der Sie das Basisgerät einbauen und damit Ihr Chlor schon selbst produzieren. Die Module für pH und die Redoxsteuerung können Sie hier jederzeit – wenn nötig – nachrüsten.

Ja, und was nimmt man jetzt?

Up to you – wenn es erstmal nicht so teuer sein soll, desinfizieren Sie ruhig von Hand. So werden Sie auch mit den Pflegeprodukten vertraut und beschäftigen sich mit dem Wasser und seinen Eigenheiten.

Wer befürchtet, dass die Kiddys mit den Chlortabletten spielen oder keine Lust auf den Handbetrieb hat, sollte auf jeden Fall automatisch desinfizieren. Wer allerdings annimmt, dass automatische Systeme nun alles von alleine richten und man sich nicht drum kümmern braucht, sollte besser ins Freibad; da ist der Bademeister inklusive.

Die meisten Kunden bevorzugen tatsächlich die Salzelektrolyse, weil damit am wenigsten Ballaststoffe zusätzlich ins Wasser eingebracht werden und das Wasser wirklich sagenhaft weich ist.

Da man aber alle automatischen Systeme nachrüsten kann, braucht man sich gar nicht zu stressen. Bauen Sie erstmal in aller Ruhe den Pool, legen Sie den Garten wieder schön an und dann machen Sie sich Gedanken um die Aufrüstung der Pooltechnik.

Details zu den hier vorgestellten Geräten finden Sie in unserem Webshop und natürlich in unserem Pool-Center.

Bleiben Sie uns gewogen.

2021-02-27T14:35:26+01:00

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