Selbstansaugende Filterpumpen

Nach unten läuft es von selbst

In allen unseren Beckensets sind selbstansaugende Filterpumpen enthalten, meist die guten Speck-Pumpen. In manchen Sets sind auch Niagarra-Pumpen inklusive, die sind von ASTRAL und genauso gut. Diese Pumpen verfügen über einen Vorfilter und genügend Ansaug-Power für die jeweilige Beckengröße. Nur zur Info: eine zu starke Pumpe ist auch nicht optimal, denn wenn zuviel Power drin ist, kann der Sand seine Filterleistung gar nicht richtig entfalten. Auf der Druckseitehaben die Pumpen wesentlich mehr Kraft als auf der Saugseite. Haben Sie schon mal versucht, Wasser durch einen Gartenschlauch anzusaugen? Da quietsch schon mal die Lunge – aber pusten geht wesentlich besser. So auch bei Pumpen.

Die Leistungsangaben der Filterpumpen sind immer speziell zu betrachten; da gibt es neben der Angabe m3/h (also Durchfluss in Kubikmeter pro Stunde) nämlich noch den Parameter WS (Wassersäule). Es ist ja ein großer Unterschied, wo denn diese geheimnisvolle Leistung m3/h gemessen wird: 1 m über der Druckseite oder in 8 m Höhe über der Druckseite.

Hier sehen Sie die Leistungs-Kennlinie unserer Lieblingspumpe BADU TOP II von SPECK. Die Version 8 verfügt demnach über eine Leistung von 8 m3/h bei 8 m WS. Wenn Sie die Linie nach links verfolgen, fällt die Leistung mit zunehmender Höhe – nach rechts steigt die Leistung mit abnehmender Höhe. Eine Höhe von 8 Metern ist ja beim Swimmingpool eher selten, höchstens wenn das Wasser nach dem Filter in eine Solaranlage aufs Dach befördert werden muss.

Auf der Saugseite leidet die Pumpe allerdings – SPECK gibt an, dass sie bis zu 2 m über dem Wasserspiegel installiert werden kann, dann sollte aber nicht noch 20 m Leitungsweg dazwischen sein und auf jeden Fall ein Rückschlagventil vor der Pumpe eingebaut sein. Dennoch wird sie sich schwertun, egal welche Druckleistung sie hat. Gell, Sie denken an das Beispiel mit der Lunge.

Weil wir unsere Pumpen auch ein bisschen lieb haben, machen wir es ihnen doch leicht.
In der Verrohrung steigt das Wasser freiwillig genau so hoch, die der Wasserspiegel im Becken (Schlauchwasserwaagenprinzip). Steht die Filterpumpe nun etwa auf Wasserspiegelniveau oder halt etwas höher, hat sie es ihr Lebetag schön und muss sich nicht so plagen. Warum aber einfach, wenn es auch kompliziert geht.

Vielleicht arbeitet der Installateur im 7. Stock – ohne Aufzug – oder der Boden im Poolhaus darf nicht nass werden – wir wissen nicht, warum er die Pumpe so schikaniert. Warum um Himmels Willen stellt man die Pumpe nicht einfach auf den Boden? Das arme BADU-Mädchen muss erst mühselig das Wasser hochsaugen, auch noch über 7 Schikanen = Winkel. Jeder Winkel nimmt der Pumpe dabei soviel Leistung weg wie 5 m Rohr. Dieses kleine Stück rauf und runter bedeuten also schon über 35 m Ansaugweg. Aber wehe, hier schimpft jemand, dass der Bodensauger nicht funktioniert oder die Pumpe schlecht wäre.

Auf der Druckseite mit der ganz hohen Leistung darf das Wasser dann nach unten zum Filter – diese Logik erschließt sich mir so gar nicht. Stünde die Pumpe also auf dem Boden und wären nicht so viele Winkel verbaut, erleichterte man ihr die Leistung zum Ansaugen. Auf dem kleinen Stück hoch über das Mehrwegeventil zum Filter und damit zurück zum Becken kann sie dann ihre ganze Power voll ausspielen.

Zum Vergleich mal diese Installation; dieser Installateur hat seine Pumpe verstanden.

Dass die Pumpe erst unnötig hoch ansaugen muss, ist der häufigste “Fehler” in einer Poolinstallation. Da werden die Pumpen hinter dem Filter platziert und die Saugleitung kompliziert über den Filterkessel geführt, oder auch ganz kreative Schleifen eingebaut. Eine sehr emotionsbelastete Installation führte die Saugleitung sogar über eine Tür hinweg, weil die Filterpumpe unbedingt in einer anderen Ecke des Technikhauses stehen sollte, als es halt physikalisch sinnvoll gewesen wäre. Unnötig auszuführen, wie der Kunde gemault hat, wir hätten ihm schlechte Qualität verkauft. Hallo – eine Tür ist 2 m hoch!

Lasst die Pumpen doch einfach auf dem Boden, mit der Ansaugung in der Richtung, aus der die Saugleitung vom Becken herkommt. Es funktioniert wirklich besser.

Deshalb bieten wir ja immer an, bevor eine Installation verklebt wird, uns mal ein Foto zu schicken. Wenn wir Optimierungsbedarf sehen, sagen wir es gerne.

Hier konnten wir noch rettend eingreifen, bevor alles verklebt war.
Die Saugleitung steigt unnötig viel zu hoch über den Filterkessel, um dann von hinten durchs Auge zum Mehrwegeventil zu gelangen – und über die Funktion eines Bypass’ mussten wir auch nochmal sprechen. Nein, niemand hat bei uns gegrinst 😉

Ach ja – zum Thema Bypass: einen habe ich noch. Dieser Bypass an einer Wärmepumpe barg auch noch Optimierungspotential.

Gell, wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie lieber bei uns nach, sonst landen Ihre Installationen auch hier. Was aber nicht schlimm ist, weil der beste Lehrer der Fehler ist, den man zuletzt begangen hat.

In diesem Sinne bleiben Sie uns bitte gewogen.

2019-07-28T15:02:33+02:00

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