Wie werden Fertigbecken eingebaut

Der Beckeneinbau

Wie Fertigbecken eingebaut werden, kann man gar nicht so pauschal beantworten. Für alle Beckentypen wird erstmal ein Bodenfundament benötigt, damit das Becken einen stabilen, tragenden und planebenen Untergrund bekommt und eine seitliche Hinterfüllung. Wie genau dieses Fundament und die Hinterfüllung beschaffen sein müssen, hängt davon ab, aus welchem Material das Fertigbecken produziert ist, wie die örtliche Bodenbeschaffnheit ist und welche Vorgaben der jeweilige Hersteller angibt.

Ein Einstückbecken frei aufzustellen, also nicht oder nur teilweise im Erdreich versenkt einzubauen, macht die Sache nicht einfacher; in manchen Fällen ist es gar nicht möglich.

Die Beckenmaterialien:

Becken aus Polypropylen benötigen als Fundament generell eine Betonbodenplatte, ca. 20 cm stark, 2fach armiert (Q 188 Baustahlmatten), planeben mit Toleranz +/- 2 mm sowie eine allseitige Hinterfüllung aus Magerbeton, ca. 25 cm stark. Die Betonplatte soll 50 cm größer sein als das Beckenmaß, so erhält die Hinterfüllung ebenfalls eine stabile Gründung. Eine Anschlussarmierung für die Hinterfüllung ist nicht zwingend, kann aber gerade in Hanglagen von Vorteil sein. Auf der Betonbodenplatte wird eine Lage Styrodurplatten, 20 – 30 mm verlegt. Das Styrodur gleicht kleine Unebenheiten des Betons aus. Wichtig: die Hinterfüllung und die Befüllung des Beckens erfolgen gleichzeitig, wobei der Wasserspiegel der Hinterfüllung immer ca. 20 cm vorauseilen soll.

Von Hinterfüllungen aus “Styropor-Beton” halten wir nichts; der hohe Anteil an Styropor nimmt im Laufe der Zeit Wasser auf und könnte dazu neigen, sein Volumen zu verringern. Dann entstehen Hohlräume, die den seitlichen Wasserdruck nicht mehr ausgleichen können. Die fatale Folge sind Risse in den Schweißnähten. Seriöse Beckenhersteller geben mindestens 10 Jahre Garantie auf die Dichtigkeit der Schweißnähte; wenn aber die fehlende Stabilität der Hinterfüllung oder der Fundamentplatte die Ursache für die Risse sind, ist es leicht nachvollziehbar, das diese Schäden von der Garantie nicht abgedeckt werden.

Neuerdings werden PP-Becken angeboten, die über eine Schalung aus Styroporblocksteinen verfügen; damit soll für die Hinterfüllung weniger Beton benötigt werden. Davon halten wir auch nichts – und die hohe Reklamationsquote beim Hersteller gibt uns recht -, denn zum Einen ist die Hinterfüllung zu schwach und instabil, zum Anderen nehmen auch diese Styroporsteine im Laufe der Zeit Wasser auf und werden unweigerlich schwinden.

Aktuell diskutieren wir mit einem Kunden über eine schiefe und stark unebene Betonplatte. Das große Überlaufbecken zeigt einen Riss in der Schweißnaht vom Übergang Beckenboden/Beckenwand.  Dabei hat man allerdings festgestellt, dass man mit der bloßen Hand den Beckenboden nach unten drücken kann; also befindet sich unter dem Beckenboden ein größerer Hohlraum. Den hohen Wasserdruck ohne stabile Auflage kann kein Beckenboden tragen, das Material gibt unweigerlich nach. Nun soll nach Meinung des Kunden die Schweißnaht im Rahmen der Garantie repariert werden. Um den Ärger im Moment vom Hals zu haben, könnte man das so durchführen – aber der Schaden wird wieder auftreten, wenn der Hohlraum unter dem Becken nicht beseitigt wird. Es ist halt leider so, dass der gesunde Menschenverstand und die Gesetze der Physik durch Gutachter und Anwälte ersetzt werden … diese Jungs verdienen trotzdem ihr Geld, der Beckenhersteller und wir als Händler haben viel Schreiberei und Schererei … und am Ende wird man feststellen, dass die Betonplatte unsachgemäß hergestellt wurde … braucht halt noch ein bisschen Zeit.

GFK-Becken bieten mehrere Einbauvarianten. Welche genau, hängt vom Hersteller und der Beckenstruktur ab. Einige Hersteller verlangen eine Betonfundmentplatte mit Magerbeton-Hinterfüllung; hier gelten die gleichen Vorgaben wie bei den PP-Becken. Wenn das GFK-Becken über eine selbsttragende Struktur mit stabilen Metallverstärkungen verfügt, kann der Einbau viel einfacher, kostengünstiger und schneller auf einem Schüttfundament mit Schütthinterfüllung erfolgen. Sie denken nun an Sand, weil davon genügend Videos auf YouTube durchs Web geistern … nein, das wird nicht funktionieren. Sand wird immer wieder nachrieseln, sich schlimmstenfalls unter dem Beckenboden sammeln und das Becken bricht garantiert früher oder später auseinander.

Unter einer Schüttung verstehen wir entweder Rollkies oder Schotter in genau definierten Körnungen. GA PISCINES verlangt für seine GFK-Becken Schotter, also gebrochenes Material. Für den Boden soll die Körnung 8/16 verwendet werden, die Hinterfüllung wird mit Körnung 20/40 ausgeführt. Bevor der Boden geschüttet wird, verlegt man ein Geotextilvlies. Ist das Becken eingesetzt und verrohrt, wird die seitliche Hinterfüllung gleichzeitig mit der Befüllung des Beckens vorgenommen. Nur um den Beckenkopf muss nun noch ein Ringanker von ca. 20 x 30 cm Stärke betoniert werden. MON de PRA-Becken werden mit Rollkies in gleicher Körnung eingebaut. Zwar lässt sich der Rollkies für das Fundament besser planieren, ist aber auch teurer. Wichtig: das Planum darf nicht maschinell abgerüttelt werden.

Regional sind die Angebote der Steinbrüche bzw. Kiesgruben unterschiedlich; wenn keine Körnung 20/40 zur Verfügung steht, dann kann natürlich auch die nächst passende verwendet werden, z. B. 16/32 – aber generell nie Material mit 0-Körnung und auch kein Recycling-Material.

Wenn die Bodenbeschaffenheit optimal ist, können auch die Nautilus GFK- und Ceramic-Becken von AQUACOMET und KRÜLLAND in Schotter eingebaut werden. Möglich sind bei diesen Becken auch Kombinationen zwischen Schotter und Beton.

Wir begleiten nun schon so lange den Einbau von Fertigbecken bei unseren Kunden; teilweise in kompletter Eigenleistung, teilweise mit der Unterstützung von Gartenbau- oder Baufachbetrieben – für jede Einbausituation haben wir bisher den perfekten Pool gefunden.

2018-08-05T08:40:19+02:00

3 Comments

  1. Jörg Werner 15. August 2020 um 20:46 Uhr

    Und auch mit Kies aufschütten ?Muss beim auffüllen zwischen Kies und Becken Styrodorplatten eingebaut werden

  2. Jörg Werner 15. August 2020 um 20:44 Uhr

    Hallo , kann man jedes GFK Becken auf eine aus Kies bestehende Bodenplatte stellen ,

    • 123pool 17. August 2020 um 14:08 Uhr

      …. GFK-Becken bieten mehrere Einbauvarianten. Welche genau, hängt vom Hersteller und der Beckenstruktur ab. Einige Hersteller verlangen eine Betonfundmentplatte mit Magerbeton-Hinterfüllung; hier gelten die gleichen Vorgaben wie bei den PP-Becken. Wenn das GFK-Becken über eine selbsttragende Struktur mit stabilen Metallverstärkungen verfügt, kann der Einbau viel einfacher, kostengünstiger und schneller auf einem Schüttfundament mit Schütthinterfüllung erfolgen….

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